Dienstag, 23. Juli 2013

Print kaufen, digital lesen

Immer weiter wandeln sich die ehemaligen Print-Redaktionen... Es wird digitaler, langsam, aber stetig. Ob zu langsam, wird sich weisen. 

Die Bild und Brand eins sind zwei Beispiele dafür, dass Verlage Print- und Digitalkunden nicht mehr als grundverschiedene Wesen sehen. Vielmehr begreifen einige, dass ein Zeitungs- oder Magazinkäufer durchaus auch übers iPhone oder Tablet auf die Inhalte zugreifen möchte.

Brand eins

Die Juli-Brand eins kostete 8,50 Euro statt 7,60 - teuer aber meist gut, waren meine bisherigen Erfahrungen mit dem Magazin. Mit dieser Ausgabe führt Brand eins ein System ein, bei dem der Print-Käufer sich die digitale Version des Magazins kostenlos auf sein Mobil-Gerät herunterladen kann. Der Weg allerdings ist mühsam: 
  1. Quizfrage auf der Website beantworten -> Code per Mail
  2. Als digitaler Kunde anmelden.
  3. Das digitale Heft kaufen
  4. Code eingeben
  5. Kreditkartennummer eingeben
  6. Kauf für 0,00 Euro abschließen
  7. Auf dem mobilen Gerät mit seiner Kunden ID einlogen
  8. Herunterladen
Entweder habe ich mich dabei dumm angestellt, oder war zu ungeduldig. Jedenfalls habe ich immer wieder den Code an der falschen Stelle eingegeben, oder das falsche Heft in den Warenkorb gepackt, oder, oder, oder - jedenfalls hab ich das Heft jetzt gedruckt zuhause rumliegen und während meiner Pedlerfahrten lese ich es auf dem iPad bzw. Phone.

Bild

Mein bisheriges Bild-Abo (3,99 Euro oder so im Monat für die Bundes-Bild auf dem iPhone) lief aus. Da ich es quasi ohne Qualitätseinbußen auch auf dem iPad nutzen konnte, war es für den schnellen, abendlichen Blick aufs Boulevard ideal. 

Egal, BildPlus ward geboren und damit eine Preiserhöhung auf 9,99 Euro je Monat. Ohne mich, das Abo wurde nicht verlängert. 

Praktischerweise haben wir die Bild in der Redaktion. Also konnte ich BildPlus dank des Codes für einen Tagespass testen - der Code steht täglich in der Zeitung. Diese Verbindung funktioniert einfacher als bei Brand eins: Man meldet sich bei Bildplus an, logt sich dort ein und kann den Tagespass-Code eingeben. In der Folge ist Bildplus bis 24 Uhr für einen freigeschaltet. 

Für eine Dauernutzung ist das aber trotzdem zu aufwändig, aber zumindest gibt es den Print-Käufern das Gefühl, dass sie das Digitalangebot nicht zusätzlich bezahlen müssen. 

Fazit: Die Wege sind noch etwas verschlungen, aber mir scheint klar, dass Verlage von Menschen, die für Print viel Geld zahlen auf keinen Fall für Digitales zusätzliches Geld verlangen können. Wie man das genau umsetzt, muss erst herausgefunden werden. Gut ist aber, dass Wege getestet werden.