Montag, 25. April 2011

Test: Eine Story mit Storify

Es folgt eine Premiere: Die erste Story bei oko-bloko, die mit dem Dienst Storify erzählt wird. Das Ganze ist ein Tool, mit dem man mit ein paar Klicks alle möglichen Inhalte aus Sozialen Medien integrieren kann - etwa von Twitter, Facebook, Flickr aber auch von RSS-Feeds oder über die URL auch Websites. Diese Story lässt sich dann problemlos auf der eigenen Seite embedden. Erstaunlich.




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Almanya - sehr schön

Der Kinotipp ist nun wirklich kein neuer oder unbekannter Film, aber egal: Über "Almanya" habe ich in der Zeit gelesen, er sei "liebevoll" gemacht. Dem schließe ich mich einhundertprozentig an. Es ist ein Film, der auf eindrucksvolle, manchmal auch bewegende Art die Geschichte des 1.000.001. Gastarbeiters erzählt. Wie Hüseyin seine Familie nach Almanya holt, wie seine Kinder sich dort einleben (etwa unbedingt Weihnachten feiern wollen) und wie sie eine gemeinsame Reise in die Türkei antreten. Besonderer Clou: Weil die Türken deutsch sprechen, sprechen die Deutschen so, wie es sich für die Einwanderer angehört hat. Grandios.

Ein toller Film (9/10 Punkten), der Besuch im Kino lohnt sich. Hier der Trailer:



Den meisten Kritikern hat der Film auch gefallen, hier gibt es eine Übersicht über deren Einschätzungen. In Münster läuft der Film derzeit im Cineplex.


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Mittwoch, 13. April 2011

Wer will meine 1914,48 Euro?

Ich gebe ja zu, dass man die 26,59 Euro, die mein Arbeitgeber mir monatlich als "Vermögenswirksame Leistungen" in den Arbeitsvertrag geschrieben hat, kaum zum Aufbau eines Vermögens nutzen kann. Aber immerhin kommen da nach sechs Jahren 1914,48 Euro bei rum und eventuell lege ich ja auch ein paar Euros selbst drauf. Nur offenbar will das Geld so recht niemand haben, jedenfalls nicht meine Hausbank.

Gestern habe ich bei der bistumseigenen DKM angerufen, hatte meinen persönlichen Berater am Telefon. Eigentlich wollte ich mich mal kurz mit ihm treffen, damit er mir sagen kann, wie ich die paar Euro am besten anlegen kann. Er wirkte sehr gelangweilt, sagte irgendwas von einem Sparplan, der 1% bringt und dass er ab Donnerstag Urlaub habe und man sich deshalb nicht treffen könne. Auf meine Frage nach Alternativen zu dem 1%-Ding sagte er sinngemäß, dass sich das bei dem geringen Betrag eh nicht lohne. Eigentlich mag ich meine Bank, denn sie ist unschlagbar günstig (Dispozinsen aktuell: 6,4 %, keine Kontoführungsgebühren bei Internetkonten). Aber wer sich so wenig anstrengt, bekommt meine lousy pennies nicht - aus Prinzip.

Nächster Versuch: Internet-Recherche. Bei der GLS-Bank gibt es immerhin 1,3 % und bei der Postbank einen VL-Fonds. Bei den Gutmenschen der GLS-Bank soll ich ein paar Seiten Formulare ausfüllen und bei der Postbank sofort ein Depot eröffnen. Bei beiden ist mir nicht klar, ob damit weitere Kosten verbunden sind, welche Formulare ich an den Arbeitgeber geben muss und wie es technisch weitergeht.

Mal sehen, ob Social Media mir weiterhilft. Ich werde meine Frage gleich mal twittern und bei Facebook posten, vielleicht will ja irgendein Geldinstitut doch noch meine paar Euros.

Update 25.04.:

Also gemeldet hat sich keines der oben angegebenen Geldinstitute, aber ein Kollege hat mir empfohlen mal mit seiner besseren Hälfte zu sprechen, die Beraterin in Finanzfragen ist. Das Gespräch steht noch aus, vielleicht weiß ich ja danach, wohin mit meinen 1914,48 Euro.

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Sonntag, 10. April 2011

tazlab - Abstecher nach Berlin

Am Samstag habe ich in Berlin den vom Freitag und der taz organisierten Kongress "Die Revolution haben wir uns anders vorgestellt" besucht. Erstes Ganzkurzfazit: Ich fand's spannend.



Ein bisschen länger:

Eine nette Atmosphäre, irgendwo zwischen Medienfachtagung und Studi-Durcheinander. Unheimlich locker und ein wenig unkoordiniert lief alles von Veranstaltung zu Veranstaltung durch das Haus der Kulturen der Welt (aka Auster). Da konnte man hier Ranga Yogeshwar live erleben, dort der Guardian-Data-Bloggerin Ami Sedghi zuhören und dann mal einfach mit taz-Chefredakteurin Ines Pohl quatschen.

Habe ich was gelernt? Na klar, z.B.: "Stell Dir Deinen Leser/User als einen sehr intelligenten 13-Jährigen vor. So als habe er quasi kein historisches Vorwissen, aber halt keineswegs dumm." Gesagt hat das Zena Barakat von der NY Times, die dann auch mal eben vorführte, wie zukunftsbegeisterte Reporter, ein Smartphone und eine 15-köpfige NYT-Videoabteilung wirklich tolle authentische Videos aus allen Ecken der Welt auf ihre Seite stellen (nämlich hier als TimesCast). Notiz für mich selbst: Telefoninterviews mit Reportern stärker nutzen!

Hier ein Beispiel:


Was gab's noch: Ex-Regierungssprecher Thomas Steg hat Durchblick, Christoph Schwennicke vom Spiegel auch. In Berlin gibt es Hintergrund-Journalistenkreise, die sich in den Wohnzimmern der Kollegen treffen.

Ach ja, und das Panel "Zukunft des Lokaljournalismus". Kollege Heimann vertrat dort "uns" Normalo-Leute von Normalo-Regionalzeitungen. Eingeladen wurde er wegen des Blumenkübels (Ralf: "Ich komme mir ein bisschen vor wie ein One-Hit-Wonder"). Dieses Panel hatte alles, was die Diskussion über Lokaljournalismus so schwierig macht:

Ich glaube, dabei ging es irgendwie um alles mögliche, mit der Zukunft des Lokaljournalismus hatte das selten zu tun. Quatsch wurde natürlich auch geredet. taz-CR Pohl sagte etwa sinngemäß: Blumenkübel wird ja geklickt, aber die Diskussion über die Umgehungsstraße nicht. Wie sie von einem Twitter-Sommerloch-Ausnahmehype auf den Alltag schließen kann, ist mir schleierhaft.

Die Realität ist: Politisch umstrittene Sachen werden auch lokal geklickt. Parteiengezänk hingegen nicht (so einen Quatsch stelle ich schon gar nicht mehr ins Netz). Meine These: "SPD kritisiert CDU für Kritik an Grünen-Entgegnung auf FDP-Vorschlag" interessiert auch in der gedruckten Zeitung keine Sau. Übrigens egal ob im Bundestag oder im Reichstag. Lokale Themen, die polarisieren funktionieren auch in der lokalen Netzberichterstattung. Auch Lokale Wahl-Ticker werden stark geklickt.

Noch mehr Quatsch: Ein Zuhörer (ca. 25) sagt: Bei uns Zuhause in XY-Stadt steht nur was Kanninchenverein in der Zeitung. Die spannenden Themen nicht, die Qualität ist unterirdisch.

Hmmm, bestimmt hat er Recht, auch mir geht der Vereins-Quatsch auf den Senkel. Aber: Einige Leute interessiert's. Zum Beispiel meine Eltern (Ende 50). Beide politisch interessiert, auch kulturell. Aber dennoch legen sie Wert drauf, in der Zeitung bekannte Gesichter zu sehen, zu erfahren, was in Vereinen und Gruppen vor ihrer Haustür passiert. Wer bestimmt jetzt, was Qualität ist, was die Qualität des Lokaljournalismus ausmacht?

Alle Veranstaltungen wurden übrigens live gestreamt, leider finde ich bei der taz auf der Seite nirgendwo die Aufzeichnungen. Schade.

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