Freitag, 2. April 2010

Die Römer und die Medien

Gerade (via Rivva) einen sehr interessanten Artikel von Clay Shirky gelesen. Ziemlich langes Ding, aber das Fazit lautet: Wenn hoch entwickelte Gesellschaften (oder auch Geschäftsmodelle) zu komplex werden, brechen sie eines Tages komplett zusammen. Begründung: Sie sind so komplex organisiert, dass sie auf negative Veränderungen nicht adäquat reagieren können, etwa, indem sie die Komplexität zurückfahren. Ihr - einzig möglicher - Weg der Anpassung ist deshalb der Zusammenbruch. Sozusagen sehr radikal zu viel weniger Komplexität.

Shirky bezieht das Beispiel auf die kostenintensive TV-Industrie. Sein Beispiel: Im Netzt haben 174 Millionen Leute einen Clip gesehen, der in der Produnktion null Euro gekostet hat.



Shirky dazu:
Some video still has to be complex to be valuable, but the logic of the old media ecoystem, where video had to be complex simply to be video, is broken. Expensive bits of video made in complex ways now compete with cheap bits made in simple ways. “Charlie Bit My Finger” was made by amateurs, in one take, with a lousy camera. No professionals were involved in selecting or editing or distributing it. Not one dime changed hands anywhere between creator, host, and viewers. A world where that is the kind of thing that just happens from time to time is a world where complexity is neither an absolute requirement nor an automatic advantage.

Neulich diskutierte ich mit einem Kollegen, der dem Netz sehr skeptisch gegenüber steht. Seine These: "Irgendwann werden die Leute merken, dass sie für die Inhalte, die sie nutzen, zahlen müssen."

Ich glaube nicht, dass man am besten damit fährt, auf diesen Moment zu hoffen. Ich glaube, dass man sich besser schnell überlegt, wie man nach dem Zusammenbruch ganz wunderbar unkomplexe Lösungen bereit hält.

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