In was für einem Land leben wir eigentich? So begonnen des öfteren "Bild"-Artikel/Kommentare und der Leser weiß: Bloß nicht lesen.
Aber gestern habe ich mi die Frage schon gestellt und zwar mit dem Blick auf zwei juristische Auseinandersetzungen, in die zwei Blogger/Internetmedien verwicket sind.
1. Fall BildBlog
Ja, die Leute dort haben einen Fehler gemacht. Aber sie haben ihn zügig korrigiert, haben den Fehler gegenüber Springer eingeräumt, dem Leser transparent gemacht, dass sie etwas falsches geschrieben haben. Menschen machen Fehler - auch die Bildblogger. Und?
Naja, Springer (Jahresumsatz: gefühlte Quantillionen) muss Bildblog (Umstz: Gefühlte 3,50 Euro) trotzdem abmahnen. Obwohl kein Gericht über die Sache entschieden hat, muss Bildblog schon 2500 Euro an Springer zahlen. Mal abgesehen davon, dass Springer hervorragend die Vorurteile gegen den Verlag bestätigt - wieso ist es rechtmäßig, dass Bildblog nun finanziell am Stock geht und um Spenden betteln muss?
Hier die Darstellung beim Bildblog. Von Spriger hab ich noch keine Stellungnahme gefunden.
2. Fall Bistum Regensburg
Die sympathischen Geistlichen und Papst-Fans (siehe Seite des Bistums) haben die Online-Zeitung regensburg-digital.de mit einer Unterlassungserklärung überzogen, weil diese eine Behauptung des Spiegels - gegen die das Bistum nie vorging - in einer Meinungsäußerung aufgenommen haben. Und das berüchtigte Landgericht Hamburg haut eine einstweilige Verfügung raus. Hier werden jetzt Spenden gesammelt, um mit 5000 Euro überhaupt die Verfügung angreifen zu können. Hier wird über den Fall berichtet.
Fazit: Wir leben in einem Land, in dem Meinungsfreiheit nur so lange gilt, wie ich mich nicht mit einem Gegner anlege, der über quasi unbegrenzte finanzielle Mittel (Kirchensteuer/Konzernressourcen) verfügt. Zum Kotzen.
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