Freitag, 30. Mai 2008

Börsengang sofort!

Seit zwei Monaten pendele ich nach Dortmund. Mein Vorhaben, eine Art Tagebuch zu führen habe ich etwas vernachlässigt... Ist aber nicht so schlimm, hier folgte eine Zusammenfassung:

Morgens hui, abends pfui: Wenn es darum geht, den Arbeitnehmer pünktlich ins Büro zu karren, hat es die Bahn fast immer geschafft. Kaum Verspätungen auf dem Hinweis.

Abends das ziemliche Gegenteil: Höchstens die Hälfte der Züge kommt pünktlich, sollte man mal auf den Regionalverkehr angewiesen sein, ist man völlig verloren - warum es einen Fahrplan für den "Lünener" gibt, weiß keiner. Die uralten Rumpelzüge fahren nach dem Zufallsprinzip. Wenn sie denn fahren.

Gestern der Tiefpunkt: Nach 21.30 Uhr ist der Fahrplan sowieso ausgedünnt. Gestern wolltemusste ich um 22.35 Uhr mit dem Lünener fahren. Mit ca. 70 anderen Leuten wartete ich auf den Zug. Und wartete. Und wartete. Keine Ansage, keine Anzeige - erst recht kein Zug. Erst als Passagiere um 22.45 Uhr in einem Rangierer-Häuschen mal vorsichtig fragten, gab es eine muffige Ansage: Lok kaputt, Zug fällt aus. Das war's. Kein Hinweis auf den nächsten Zug nach Münster (einen ICE), kein Hinweis darauf, ob man den ICE mit Nahverkehrsfahrscheinen benutzen darf, keine Entschuldigung. Die cleveren der 70 Leute stiefelten dann zum Info-Schalter und ließen sich eine Bescheinigung ausstellen. Jeder einzeln. Jeder mit eigenem Formular, das individuell ausgedruckt und gestempelt wurde.

Fazit: Für die Bürokratenköppe am Dortmunder Hauptbahnhof sind Nahverkehrsfahrgäste a) völlig zu vernachlässigen und b) selbst dafür verantwortlich, mit den Folgen der Bahn-Probleme fertig zu werden. Die sollte man alle feuern!

Wie ein zahlender Kunde fühlte ich mich gestern nie. Viel Spaß an der Börse.

Nachtrag: Ab Dezember 2009 befährt der Bahn Konkurrent "Eurobahn" die Strecke von Dortmund nach Münster. Dass die Bahn versucht, durch einen kompletten Verzicht auf Service alle Kunden zu vergraulen, ist natürlich Spekulation.

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