Dienstag, 28. Juni 2011

Für katholisches Web zahlen?

Der Aschendorff-Verlag - in Münster mit den Westfälischen Nachrichten Mitbewerber meines Arbeitgebers - traut sich im Netz was. Der traditionell katholische Verlag hat gemeinsam mit der Internetseite kath.de ein "katholisches Nachrichten- und Informationsportal für den gesamten deutschsprachigen Raum" gestartet. explizit.net heißt die Seite.

Im Text, mit dem sie bei den WN vorgestellt wird, steht das Wichtigste fast ganz am Schluss: "Das Geschäftsmodell setzt auf Abonnenten und verzichtet auf Werbung." Rumms, da ist er, Paid Content. Und der Preis ist nicht von Pappe, 49 Euro soll der Zugang im Jahr kosten.

Offenbar vermutet man beim Verlag in der Nische der stark an katholischen Themen Interessierten ein zahlungskräftiges Publikum. Ich bin gespannt, wie das Experiment ausgeht, muss allerdings zugeben, dass ich skeptisch bin, ob das Ding funktioniert.

Meine Gründe: Der Inhalt erscheint mir sehr speziell und wird, so mein Eindruck als mäßig katholisch interessierter Laie, außerdem von anderen, ebenfalls sehr speziellen aber kostenlosen Medien, bereits seit Jahren beackert. Auch das Bezahlmodell ist ziemlich starr, es gibt nur Jahresabos. Kein Monatspreis, auch kein Micro-Payment für einzelne Artikel.

Außerdem wirkt das Ganze auf mich arg 1.0ig. Quasi von der Kanzel herab kommt die katholische Sicht der Dinge auf den User herab. Der darf zahlen, die Beiträge lesen und immerhin kommentieren. Echte Interaktion, Twitter, Facebook? Zumindest auf die ersten drei Blicke - Fehlanzeige.

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