Wohl nirgendwo auf der Welt kommt Technikgläubigkeit und Fortschrittsseeligkeit immer wieder derart naiv daher wie in den Vereinigten Staaten. Ein weiterer Beleg dafür ist das vorliegende Buch von Jeff Jarvis, der hier in allerbester Wanderpredigermanier das Hohelied auf den Internet-Giganten Google singt. Während Barack Obamas Gesundheitsreform als (national-)sozialistischer Totalitarismus verteufelt wird, findet man jenseits des Atlantiks nichts dabei, sein Recht auf informationelle Selbstbestimmung einem Unternehmen preiszugeben, das mit der Verwaltung von Daten rein kommerzielle Interessen verfolgt. Geschäftlicher Erfolg gilt aus protestantischer Sicht schließlich seit jeher als Ausweis besonderer göttlicher Gnade.Ob Apple, Microsoft oder in diesem Fall eben Google – sie alle stehen stellvertretend für den amerikanischen Traum. Und Leute wie Jarvis sind seine Propheten. Nicht im Datenschutz sondern in der grenzenlosen Transparenz des Internets sieht der New Yorker Professor die Zukunft. Vorbei seien die Zeiten, in denen vordigitale mediale Instanzen jeglicher Art zu Lasten der Gesellschaft über das Informationsmonopol verfügten. Die neuen Kommunikationsformen des Google-Zeitalters wie Bloggen oder Twittern machten es Kunden und Verbrauchern möglich, der Massenindustrie ihre Bedürfnisse zu diktieren. Im Sprachduktus eines wiedergeborenen Erweckunspredigers preist Jarvis die ungeheuren Chancen einer total vergoogelten Welt und schickt alles Herkömmliche – übrigens als Buchautor erstaunlicherweise ausgerechnet auch Druckwerke aller Art – schnurstracks zur Hölle.
Trotz oder gerade wegen des penetranten missionarischen Eifers ein durchaus lesenswertes Lehrstück über den weltweit noch immer dominanten American Spirit. – Arnold Abstreiter
Samstag, 10. Oktober 2009
Böse, böse USA - und Jeff Jarvis ist der Wanderprediger
Das ist die offizielle Amazon-Beschreibung für "What would Google Do?" von Jeff Jarvis. Ziemlich krasser Anti-Amerikanismus, finde ich. Wer Jeffs Blog liest, kann das kaum nachvollziehen...
Montag, 5. Oktober 2009
Der Schuh...andersrum...
In einem Artikel für NZZ Folio schreibt Kurt W. Zimmermann, dass die Zeitungsverleger in nur 15 Jahren ihr 400 Jahre altes Geschäftsmodell zerstört hätten. Und zwar mit zwei gleichzeitigen Entwicklungen, die ab 1995 abliefen:
Nun ja. In einem hat Zimmermann ja Recht: Die etablierten Verlage sind selbst schuld an der Krise. Sie haben viel zu lange das Netz ignoriert bzw. gedacht, dass man Print-Angebote dorthin transferieren könnte.
Allerdings irrt Zimmermann schon in seiner Analyse:
Ergänzung: Wenn ich das richtig sehe, ist das komplette NZZ Folio zum Thema Zeitung gratis im Netz zu lesen. Klarer Fall von selber Schuld, oder? Unter jedem Artikel steht übrigens, dass man für 94 Franken ein Jahresabo bekommt.
2. Ergänzung: Der im Artikel von Zimmermann als Vorbild gepriesene Rupert Murdoch ist anderswo einfach nur der Typ, der das Internet nicht versteht. Via Thomas Knüwer bin ich auf diesen hervorragenden Artikel in der US-Vanity Fair gestoßen.
- Gratiszeitungen klauten den etablierten Blättern Auflage.
- Die Inhalte der Blätter gibt es kostenlos im Internet.
Nun ja. In einem hat Zimmermann ja Recht: Die etablierten Verlage sind selbst schuld an der Krise. Sie haben viel zu lange das Netz ignoriert bzw. gedacht, dass man Print-Angebote dorthin transferieren könnte.
Allerdings irrt Zimmermann schon in seiner Analyse:
- Internet - Ich kenne kein ernsthaftes Angebot ordentlicher Kauf-Print-Produkte, das seine Inhalte 1:1 kostenlos ins Netz stellt. Kein Spiegel, keine Zeit, keine FAS, keine Münstersche Zeitung (passt nicht ganz in die Reihe) findet sich komplett im Netz. Warum nicht? Weil so a) das Printprodukt entwertet würde und - das ist noch viel wichtiger - weil b) das Komplettangebot gar nicht den Anforderungen des Kanals Internet entspricht. In Wirklichkeit ist man heute doch weiter. Im Internet präsentiert man - im besten Fall - Breaking News, berichtet per Ticker live, man bietet multimedialen Mehrwert (Karten, Fotos, Videos, Audio-Slideshows), bietet vertiefenden Service, viele Links. Natürlich nur, wenn man die entsprechenden Ressourcen dazu hat. Trotzdem: Allein die Grundvoraussetzung, im Netz gäbe es alles aus der Zeitung gratis, ist Unsinn.
- Gratis-Blätter - Die kennt man in Deutschland (außer in der Erinnerung in Köln) nicht. Doch meine Beobachtungen im Ausland haben mich zum Ergebnis gebracht, dass das schade ist. Warum? Weil durch Gratis-Blätter der Gedanke, dass auf bedrucktem Papier spannende Nachrichten stehen können, vielen Jüngeren erst bewusst wird. Sie sind Zeitungen einfach nicht gewohnt. Wer sich längere Zeit nur auf Gratis beschränkt, wird vielleicht neugierig auf das Papier, das man kaufen muss. Für Kaufzeitungen heißt das: Eure Inhalte müssen wirklich 1-2 Euro am Tag besser sein als das Gratiszeug. Das nennt man Wettbewerb. Mit 95% Agenturmaterial gewinnt den natürlich keine Kaufzeitung.
Ergänzung: Wenn ich das richtig sehe, ist das komplette NZZ Folio zum Thema Zeitung gratis im Netz zu lesen. Klarer Fall von selber Schuld, oder? Unter jedem Artikel steht übrigens, dass man für 94 Franken ein Jahresabo bekommt.
2. Ergänzung: Der im Artikel von Zimmermann als Vorbild gepriesene Rupert Murdoch ist anderswo einfach nur der Typ, der das Internet nicht versteht. Via Thomas Knüwer bin ich auf diesen hervorragenden Artikel in der US-Vanity Fair gestoßen.
Samstag, 3. Oktober 2009
Preiswürdig
Laut SpOn gab es für diesen Film einen Preis beim Bitfilm-Festival. Völlig zurecht.
Du bist Terrorist from alexanderlehmann on Vimeo.
Freitag, 11. September 2009
Medienwandel...Right here, right now
Dieses Video wird bestimmt bald Volo-Schülern gezeigt (oder das geschieht bereits...)
(via: Wohingegen)
(via: Wohingegen)
Samstag, 5. September 2009
Klapp klapp...Zeit und FTD
Zeit.de ist heute neu an den Start gegangen, vor ein paar Tagen relaunchte schon die FTD ihre Startseite. Was beide gemeinsam haben: Damit sie auf allen möglichen Bildschirmformaten funktionieren werden die eigentlich sehr breiten Seiten bei schmalen Monitoren eingeklappt.Technisch ist das wahrscheinlich alles Quatsch, was ich gerade geschrieben habe, aber so sieht es für mich als Laie aus. Ich halte das erstmal für 'ne gute Idee, so kommt jeder zu seinem Sehgenuss.
Was außerdem gut ist:
- FTD hat verschiedene Arten der Homepage, je nachdem, ob man sich schnell informieren will, an Meinungen interessiert ist oder Bilder gucken will. Mal sehen, ob sich das durchsetzt.
- Zeit verzichtet auf Boulevard. Find' ich gut, die Site muss zur Zeitung passen.
Was nicht gut ist:
- Warum um alles in der Welt kommen immer noch Seiten auf den Markt, die im Nachrichteteil mehrere parallel verlaufende Spalten haben. Das machen sowohl Zeit als auch FTD. DAS IST UNÜBERSICHTLICH! Die schrecklich blinkenden Newsseiten in Schweden hatten es schon vor zehn Jahren verstanden: Leser scrollen von oben nach unten. Das war's.
- Die Zeit ist zum Neustart nicht gerade aktuell. Auf der Startseite findet sich jetzt noch ein Vorbericht zur Anti-Atom-Demo.
Was außerdem gut ist:
- FTD hat verschiedene Arten der Homepage, je nachdem, ob man sich schnell informieren will, an Meinungen interessiert ist oder Bilder gucken will. Mal sehen, ob sich das durchsetzt.
- Zeit verzichtet auf Boulevard. Find' ich gut, die Site muss zur Zeitung passen.
Was nicht gut ist:
- Warum um alles in der Welt kommen immer noch Seiten auf den Markt, die im Nachrichteteil mehrere parallel verlaufende Spalten haben. Das machen sowohl Zeit als auch FTD. DAS IST UNÜBERSICHTLICH! Die schrecklich blinkenden Newsseiten in Schweden hatten es schon vor zehn Jahren verstanden: Leser scrollen von oben nach unten. Das war's.
- Die Zeit ist zum Neustart nicht gerade aktuell. Auf der Startseite findet sich jetzt noch ein Vorbericht zur Anti-Atom-Demo.
Sonntag, 23. August 2009
Remember '98
Der Anfang ist etwas lang, aber dann kommen wirklich unvergessliche Momente. Und Herrn Tarnat hätte ich umbringen können könnte ich immer noch umbringen.
Donnerstag, 20. August 2009
Mittwoch, 19. August 2009
Sperrfrist-Irrsinn
Heute habe ich am eigenen Leib den Unsinn von Sperrfristen erfahren. Hier das ganze Malheur im chronologischen Ablauf:
10 Uhr
Morgenkonferenz in der MZ-Lokalredaktion Münster: Der CvD kündigt an, dass es um 16 Uhr spannende Umfrageergebnisse des WDR zur Kommunalwahl in Münster geben wird. Allerdings mit Sperrfrist 19.30 Uhr, weil die Ergebnisse dann im WDR-Fernsehen laufen sollten (das heißt: Vorher darf nicht über die Zahlen berichtet werden).
16 Uhr
Spannung in der Redaktion: Die Mail aus Düsseldorf mit den Zahlen trifft ein. Ich bin für den Print und Online-Bericht zuständig. Aus leidvoller Erfahrung vermute ich, dass die Sperrfrist nicht hält. Und bereite deshalb die Online-Eilmeldung zu den Zahlen vor - natürlich ohne sie ins Netz zu stellen.
16.05 Uhr
Via Twitter fällt uns auf, dass alle Zahlen auf Ruhrbarone.de veröffentlicht worden sind. Erste Nachfrage beim CvD - Ansage: Wir halten uns an die Sperrfrist.
16.15 Uhr
Über ots (eine dpa-Unteragentur, die 1:1-Texte von Unternehmen, Verbänden Polizei etc. veröffentlicht) läuft eine WDR-Meldung mit allen Zahlen und der Ankündingung, dass der WDR die Zahlen um 16.30 Uhr ins Netz stellt. Wir warten weiter.
16.32 Uhr
Der WDR hat alle Zahlen ins Netz gestellt. Bei uns (und sämtlichen lokalen Mitbewerbern) steht noch nix. Hektische Telefonate, der CvD kämpft bei der Mantelredaktion für die Freigabe - vergeblich.
16.45 Uhr
Mein Blutdruck ist bei 180 - endlich kommt das OK aus der Mantelredaktion. Jetzt gibt es Zahlen auf MuensterscheZeitung.de
Fazit:
Sperrfristen sind totaler Mist, irgendwer bricht sie nämlich immer. Entweder will der WDR nicht, dass seine News vor 19.30 Uhr raus gehen - dann soll er die Zahlen einfach im Fernsehen verkünden. Oder er hat nichts dagegen, dass vorab im Netz berichtet wird - dann raus damit und zwar ohne dusselige Sperrfrist.
10 Uhr
Morgenkonferenz in der MZ-Lokalredaktion Münster: Der CvD kündigt an, dass es um 16 Uhr spannende Umfrageergebnisse des WDR zur Kommunalwahl in Münster geben wird. Allerdings mit Sperrfrist 19.30 Uhr, weil die Ergebnisse dann im WDR-Fernsehen laufen sollten (das heißt: Vorher darf nicht über die Zahlen berichtet werden).
16 Uhr
Spannung in der Redaktion: Die Mail aus Düsseldorf mit den Zahlen trifft ein. Ich bin für den Print und Online-Bericht zuständig. Aus leidvoller Erfahrung vermute ich, dass die Sperrfrist nicht hält. Und bereite deshalb die Online-Eilmeldung zu den Zahlen vor - natürlich ohne sie ins Netz zu stellen.
16.05 Uhr
Via Twitter fällt uns auf, dass alle Zahlen auf Ruhrbarone.de veröffentlicht worden sind. Erste Nachfrage beim CvD - Ansage: Wir halten uns an die Sperrfrist.
16.15 Uhr
Über ots (eine dpa-Unteragentur, die 1:1-Texte von Unternehmen, Verbänden Polizei etc. veröffentlicht) läuft eine WDR-Meldung mit allen Zahlen und der Ankündingung, dass der WDR die Zahlen um 16.30 Uhr ins Netz stellt. Wir warten weiter.
16.32 Uhr
Der WDR hat alle Zahlen ins Netz gestellt. Bei uns (und sämtlichen lokalen Mitbewerbern) steht noch nix. Hektische Telefonate, der CvD kämpft bei der Mantelredaktion für die Freigabe - vergeblich.
16.45 Uhr
Mein Blutdruck ist bei 180 - endlich kommt das OK aus der Mantelredaktion. Jetzt gibt es Zahlen auf MuensterscheZeitung.de
Fazit:
Sperrfristen sind totaler Mist, irgendwer bricht sie nämlich immer. Entweder will der WDR nicht, dass seine News vor 19.30 Uhr raus gehen - dann soll er die Zahlen einfach im Fernsehen verkünden. Oder er hat nichts dagegen, dass vorab im Netz berichtet wird - dann raus damit und zwar ohne dusselige Sperrfrist.
Dienstag, 18. August 2009
Sonntag, 16. August 2009
Bundesliga-Verfolger
Juhu, endlich hat wieder die Bundesliga begonnen, die Medien flippen aus, die Menschen auch - haben alle vergessen, dass in Deutschland zwar spannender, aber international nicht gerade erstklassiger Fußball gespielt wird? Egal, interessant ist es ja meist.
Bis vor einem Jahr habe ich das Ganze gern im Bezahl-TV gesehen, dann wurde es mir zu teuer - und jetzt teste ich Alternativen, zum Beispiel auf dem iPhone.
Alternative 1 - UMTS-TV von T-Mobile
Noch bis zum Ende des 2. Spieltags kann man über UMTS/3G auf dem iPhone kostenlos Liga Total von der Telekom verfolgen. Angeblich. Mein Test am Samstag- und Sonntagnachmittag ergab: Das funktioniert nicht. Es sei denn, man steht auf ruckelnde Bilder, Tonausfall, lange Bufferpausen etc. pp.
Das Problem für T-Mobile: Ab dem kommenden Spieltag wollen sie Monats- oder Tagestickets verkaufen. Wahrscheinlich sind dann die ganzen Gratis-Gucker weg und es funktioniert. Nur - solange es nicht funktioniert, zahle ich bestimmt nicht. Doof auch, dass das Programm nicht über WLAN läuft, aber das hat wohl mit den Rechten von T-Mobile zu tun.
Alternative 2 - Komplettes Spiel bei 90elf.de
Das Ende des Zweitliga-Spiels MSV Duisburg gegen Cottbus habe ich bei diesem Internet-Sender gehört. Eigentlich klappt es mit der entsprechenden App auf dem iPhone sehr gut.
Das Problem dieses Programms: Die Reporter sind nicht vor Ort, sondern kommentieren das Spiel aus einer Kabine mit Fernseher drin. Merkt man besonders, wenn strittige Situationen anstehen - dann fehlt der Blick zum Linienrichter, wenn das TV diesen nicht zufällig einfängt. Außerdem erfordert eine 90 Minuten-Reportage wirklich gute Leute, das trifft leider nicht auf alle Reporter bei 90elf zu. Außerdem duzen sie den Hörer - das mag ich generell nicht, ob im Radio oder wenn der CDU-OB-Kandidat Plakate aufhängt.
Alternative 3 - Das gute alte WDR2
Großgeworden bin ich mit "Tore, Punkte, Meisterschaft", Kurt Brumme, der Konferenzschaltung... Das waren noch Zeiten.
Nach dem LigaTotal-Desaster am Samstagnachmittag habe ich die WDR-App auf dem iPhone gestartet, schön die Konferenz auf WDR2 gehört und mich dran gefreut, dass die Spannung dort immer noch so groß ist, wie vor 20 Jahren. Dumm nur: Wer viel von den Spielen mitbekommen will (gerade aus der Zweiten Liga), wird halt nur grundversorgt. Hier mal eine Schalte, da mal ein kurzer Eindruck. Für Junkies ist das etwas wenig.
Fazit
Entweder in die Kneipe und Sky gucken. Oder Geld sparen und sich mit Sportschau und Sportstudio zufriedengeben.
Bis vor einem Jahr habe ich das Ganze gern im Bezahl-TV gesehen, dann wurde es mir zu teuer - und jetzt teste ich Alternativen, zum Beispiel auf dem iPhone.
Alternative 1 - UMTS-TV von T-Mobile
Noch bis zum Ende des 2. Spieltags kann man über UMTS/3G auf dem iPhone kostenlos Liga Total von der Telekom verfolgen. Angeblich. Mein Test am Samstag- und Sonntagnachmittag ergab: Das funktioniert nicht. Es sei denn, man steht auf ruckelnde Bilder, Tonausfall, lange Bufferpausen etc. pp.
Das Problem für T-Mobile: Ab dem kommenden Spieltag wollen sie Monats- oder Tagestickets verkaufen. Wahrscheinlich sind dann die ganzen Gratis-Gucker weg und es funktioniert. Nur - solange es nicht funktioniert, zahle ich bestimmt nicht. Doof auch, dass das Programm nicht über WLAN läuft, aber das hat wohl mit den Rechten von T-Mobile zu tun.
Alternative 2 - Komplettes Spiel bei 90elf.de
Das Ende des Zweitliga-Spiels MSV Duisburg gegen Cottbus habe ich bei diesem Internet-Sender gehört. Eigentlich klappt es mit der entsprechenden App auf dem iPhone sehr gut.
Das Problem dieses Programms: Die Reporter sind nicht vor Ort, sondern kommentieren das Spiel aus einer Kabine mit Fernseher drin. Merkt man besonders, wenn strittige Situationen anstehen - dann fehlt der Blick zum Linienrichter, wenn das TV diesen nicht zufällig einfängt. Außerdem erfordert eine 90 Minuten-Reportage wirklich gute Leute, das trifft leider nicht auf alle Reporter bei 90elf zu. Außerdem duzen sie den Hörer - das mag ich generell nicht, ob im Radio oder wenn der CDU-OB-Kandidat Plakate aufhängt.
Alternative 3 - Das gute alte WDR2
Großgeworden bin ich mit "Tore, Punkte, Meisterschaft", Kurt Brumme, der Konferenzschaltung... Das waren noch Zeiten.
Nach dem LigaTotal-Desaster am Samstagnachmittag habe ich die WDR-App auf dem iPhone gestartet, schön die Konferenz auf WDR2 gehört und mich dran gefreut, dass die Spannung dort immer noch so groß ist, wie vor 20 Jahren. Dumm nur: Wer viel von den Spielen mitbekommen will (gerade aus der Zweiten Liga), wird halt nur grundversorgt. Hier mal eine Schalte, da mal ein kurzer Eindruck. Für Junkies ist das etwas wenig.
Fazit
Entweder in die Kneipe und Sky gucken. Oder Geld sparen und sich mit Sportschau und Sportstudio zufriedengeben.
Donnerstag, 13. August 2009
Remix und so
Es stand sogar bei SpOn und sonst auch überall: Netzpolitik.org hat zum remixen des Schäuble-CDU-Plakats aufgerufen. Es gab irgendwie Ärger mit der Fotografin, die CDU hat sich schlauerweise zurückgehalten - alles andere wäre im PR-Desaster geendet. Inzwischen ist der Ärger mit der Fotografin ausgeräumt, hier folgen meine zwei Favoriten:
(von: @ruffson)
(von: C3POXTC)
Weitere Remixe finden sich hier.
(von: @ruffson)
(von: C3POXTC)
Weitere Remixe finden sich hier.
Donnerstag, 6. August 2009
Link zum Heimann
Kollege Ralf Heimann bloggt seit ein paar Wochen und natürlich verlinke ich ihn gern. Hiiiiiiieeeeeeeeeerrrrrrr geht es zum wirklich lesenswerten ralfheimann-Blog.
Mittwoch, 5. August 2009
Mahlzeit
Na wie gut, dass ich heute Mal woanders meine Mittagspause verbracht habe. Sonst hätte mich der Heimann nachher auch gefilmt. Die armen Kollegen. Wer errät, wo das Video spielt?
Dienstag, 4. August 2009
Lesebefehl!
Ihr Geschmack ist verletzt, also wollen sie anderen die Freiheit nehmen:
Bitte das hier im Lawblog über v.d. Leyen und Geschwister im Geiste lesen und sich dann Gedanken über die Konsequenzen daraus machen. Danke.
Bitte das hier im Lawblog über v.d. Leyen und Geschwister im Geiste lesen und sich dann Gedanken über die Konsequenzen daraus machen. Danke.
Samstag, 1. August 2009
Story-Hijacking
Warnung: Folgender Eintrag enthält Eigenlob.
In den vergangenen Tagen füllte in Münster eine Story das Sommerloch, an deren Behandlung man ganz gut erkennen kann, wie sich die Printmedien inzwischen wandeln. Es ging um einen Ratsherrn der Grünen, der sich dummerweise dabei erwischen hat lassen, ein Plakat der FDP per Filzstift zu erweitern. Zum Slogan "Auf uns ist Verlass" fügte er hinzu: "Reich bleibt Reich"...
Sowas macht man natürlich nicht, schließlich ist es Sachbeschädigung. Zurück zu den Medien. Unglücklicherweise informierte der FDP-Kreischef Daniel Bahr nur seinen WN-Lieblingsjournalisten von der Story - sie stand am Donnerstag früh also nur beim Blatt mit der Redaktion hinter dem münsterschen Hauptbahnhof. So weit, so schlecht für uns - Glückwunsch an die Kollegen.
Früher hätten wir am kommenden Tag oder noch später die Story zähneknirschend nachgezogen, natürlich kleiner, weniger aufgeblasen, weiter hinten als die Konkurrenz.
Statt so zu handeln, haben wir die Geschichte am Donnerstag einfach gekidnappt. Ein Kollege ließ sich die Fakten bestätigen und nur drei Stunden nach WN-Erscheinen waren wir Online gleichgezogen. Doch das reichte uns nicht. Mehrere Male am Tag haben wir die Geschichte weitergedreht, jeder Rechercheanruf floss in unsere Version der Geschichte ein. Ergebnis: Schon nach kurzer Zeit war man nur noch auf unserer Seite über den aktuellen Stand informiert.
Exklusiv meldeten wir, dass der Ratsherr sein schändliches Tun gestanden hatte, wie er sich entschuldigte und was seine Partei von der ganzen Sache hielt. Auch per Twitter hielten wir die Leute auf dem Laufenden, verlinkten zur Story und sammelten hunderte Klicks über diesen Kanal ein. Irgendwann am Nachmittag hat dann übrigens auch der Mitbewerber seine Story im Internet aktualisiert.
Im Print mal gegen den Mitbewerber zu verlieren tut also immer noch weh, ihm online eins zurückzugeben macht aber ziemlich viel Spaß.
Update
Meine Freundin fügt gerade hinzu, dass sowas online ja wohl selbstverständlich sein sollte. Stimmt, klappt aber leider noch nicht jedes Mal.
In den vergangenen Tagen füllte in Münster eine Story das Sommerloch, an deren Behandlung man ganz gut erkennen kann, wie sich die Printmedien inzwischen wandeln. Es ging um einen Ratsherrn der Grünen, der sich dummerweise dabei erwischen hat lassen, ein Plakat der FDP per Filzstift zu erweitern. Zum Slogan "Auf uns ist Verlass" fügte er hinzu: "Reich bleibt Reich"...
Sowas macht man natürlich nicht, schließlich ist es Sachbeschädigung. Zurück zu den Medien. Unglücklicherweise informierte der FDP-Kreischef Daniel Bahr nur seinen WN-Lieblingsjournalisten von der Story - sie stand am Donnerstag früh also nur beim Blatt mit der Redaktion hinter dem münsterschen Hauptbahnhof. So weit, so schlecht für uns - Glückwunsch an die Kollegen.
Früher hätten wir am kommenden Tag oder noch später die Story zähneknirschend nachgezogen, natürlich kleiner, weniger aufgeblasen, weiter hinten als die Konkurrenz.
Statt so zu handeln, haben wir die Geschichte am Donnerstag einfach gekidnappt. Ein Kollege ließ sich die Fakten bestätigen und nur drei Stunden nach WN-Erscheinen waren wir Online gleichgezogen. Doch das reichte uns nicht. Mehrere Male am Tag haben wir die Geschichte weitergedreht, jeder Rechercheanruf floss in unsere Version der Geschichte ein. Ergebnis: Schon nach kurzer Zeit war man nur noch auf unserer Seite über den aktuellen Stand informiert.
Exklusiv meldeten wir, dass der Ratsherr sein schändliches Tun gestanden hatte, wie er sich entschuldigte und was seine Partei von der ganzen Sache hielt. Auch per Twitter hielten wir die Leute auf dem Laufenden, verlinkten zur Story und sammelten hunderte Klicks über diesen Kanal ein. Irgendwann am Nachmittag hat dann übrigens auch der Mitbewerber seine Story im Internet aktualisiert.
Im Print mal gegen den Mitbewerber zu verlieren tut also immer noch weh, ihm online eins zurückzugeben macht aber ziemlich viel Spaß.
Update
Meine Freundin fügt gerade hinzu, dass sowas online ja wohl selbstverständlich sein sollte. Stimmt, klappt aber leider noch nicht jedes Mal.
Musikalische Wahlhilfe
Bald sind ja wieder diese lästigen Wahlen, musikalische Wahlhilfe bietet hier die knorke Truppe von der Jungen Union (das ist der Motor der Unionsparteien...)
Montag, 27. Juli 2009
Kein Internet
Falls sich hier jemand über die Pause wundert: In der neuen Wohnung haben wir noch kein Telefon/Internet. Ich hoffe, dass sich das morgen ändert. Und dann wieder oko-bloko-Blogposts hier erscheinen.
Montag, 13. Juli 2009
Zeichen 283 - tolle Privatisierung
Oben sieht man das Verkehrszeichen 283, Haltverbot (ohne e) heißt es. Da wir bald umziehen, habe ich das Zeichen 283 heute zwei Mal benötigt, denn der Umzugswagen braucht ja Platz. Für 15 Euro gibt es die Sondererlaubnis die Schilder aufstellen zu dürfen beim städtischen Ordnungsamt. Schilder gab es früher auch bei der Stadt. Wie diese veraltete Seite der Stadt zeigt, konnte man sie für 5,83 Euro am Bauhof ausleihen.
Konnte. Denn die Stelle des Mitarbeiters, der die Schilder ausgegeben hat, ist laut Stadtverwaltung eingespart worden. Jetzt wird man an private Unternehmen verwiesen. Und was nehmen die? 'Ne ganze Menge mehr. Von der Stadt erhielt ich eine Liste mit sieben Anbietern. Unter 28 Euro lag kein Angebot, die Preise schwankten zwischen 28 und 100 Euro. Na, da freut sich ja der Bürger über die tolle Privatisierung, die ihn nicht nur zwingt, nach Angeboten zu suchen, sondern auch mal eben bis zu 20 Mal mehr zu zahlen. Danke, liebe Liberalisierer!
Donnerstag, 9. Juli 2009
Netzsperren - Teil 696
Zensursula beleidigt mal eben die Inder und in Australien gibt es witzige Anti-Zensur-Werbung:
(via: Netzpolitik.org)
(via: Netzpolitik.org)
Mittwoch, 8. Juli 2009
Ein paar Berlin Tipps
Zurück aus der Hauptstadt - hier ein paar völlig subjektive und ziemlich wahllos zusammengestellte Tipps für den Hauptstadt-Trip.
Anreise
Wie eigentlich immer mit der Bahn. Von Münster nach Berlin und zurück für zwei Personen für insgesamt 96 Euro (IC hin, ICE zurück; nur Rückfahrt reserviert; beide Bahncard 25). Man ist unter vier Stunden unterwegs - absolut nichts zu meckern.
Herumkommen
Regionalzug, S-Bahn, U-Bahn, Tram, Bus - bis auf die Fähre am Wannsee haben wir alle öffentlichen Verkehrsmittel der Hauptstadt genutzt. Besonders praktisch: Die Applikation "Fahrinfo Berlin" fürs iPhone. Diese erklärt einem, wie man auf bisweilen verschlungenen Wegen am schnellsten ans Ziel kommt - und ist kostenlos.
Museen
Top:
- Museum Blindenwerkstadt Otto Weidt (Rosenthaler Straße 39) Ein kleines, aber feines Museum etwas versteckt am Touri-Magneten Hackesche Höfe. Ein Unternehmer half und versteckte Juden. Beeindruckend. Eintritt frei, Spende erbeten.
- Pergamonmuseum (Museumsinsel): War ein paar Jahre nicht dort, lohnt sich immer noch. Wir haben uns eine Drei-Tages-Karte für diverse Museen geholt (19 Euro), damit kam man auch ins Alte Museum (s. Flop) und unter anderem ins...
- Museum für Fotografie (hinterm Bahnhof Zoo): Im Moment ist das "nur" ein Helmut-Newton-Museum, der Rest der Fotografie soll wohl später kommen. Egal, Newton allein ist schon ziemlich cool.
Flop:
- Altes Museum (Museumsinsel): Völlig wirr aufgebaut, Ägypten ist vor dem Umzug ins Neue Museum ganz geschlossen. Einzig die Gegenüberstellung von Kleopatra und Nofrete war okay, außerdem eine Multimedia-Erklärung einer griechischen Stadt.
- Märkisches Museum (gleichnamige U-Bahn-Station): Noch viel wirrer als das Alte Museum. Irgendwelche Objekte und Bilder aus der Berlin-Brandenburgischen Geschichte auf einem Haufen. Hähh?
Lecker Essen und Trinken
- italienisch: Im Il Casolare in Kreuzberg (Grimmstraße 30/U-Bahn Kottbusser Tor). Leckere Pizza, viel los, hektisch italienisch halt. Nachher noch ein Bierchen bei toller Atmosphäre auf der Admiralsbrücke (Foto: Martin Künzel) über den Landwehr-Kanal.
- indisch: Hervorragend gegessen haben wir im Kabir in der Carmerstraße (U-Bahn Ernst-Reuter-Platz).
- frühstückisch: Gleich zweimal haben wir uns im November (Husemannstraße, U-Bahn Eberswalder Straße) den Bauch mit dem großen Frühstück für Zwei (auf drei Etagen!) vollgeschlagen. Nach Lachs, Schinken, Käse, Rührei, Schwarzbrot und Obst kann man das Mittagessen gleich weglassen. Immer noch sehr nett am Prenzelberg...
- gut abgefüllt: War ich nach ausgiebigem Beck's-Genuss in der Yes-Bar (Knaackstraße/Tram Knaackstraße) mit dem Kollegen und oko-bloko-Leser Jan Schepmann. Hätte ich vorher gewusst, dass die Website so abgefahren ist, hätte ich dem lustigen Bar-Betreiber ein Lob dafür ausgesprochen.
Schifffahren
Beim gefühlt 87. Besuch in Berlin endlich mal die Touri-Attraktion Nummer eins genutzt: Eine Schifffahrt auf der Spree. Und es war überrschend gut. Mit Eddyline sind wir für sieben Euro herumgeschippert, haben ein schönes Bierchen in der Sonne genossen und mal die Bauten von der Wasserseite aus gesehen. Die Fremdenführung übernahm ein amüsanter Hauptmann aus Köpenick. Der Anleger ist an der Bodestraße.
Zeitung
Hab alles mal gelesen (außer Neues Deutschland). Überraschungssieger war die Berliner Morgenpost, die in gelungener Optik auch noch gute Exklusivstories bot. Interessant: Die taz kostet nur 1,20 Euro und bietet acht (!) Seiten Berliner Lokalteil - in Münster kostet sie 1,50 und der NRW-Teil ist lange passé. Schön, dass man in Post-Heuschreckenzeiten wieder Berliner Zeitung lesen konnte.
Radeln
Berlin wird immer mehr zur Fahrradstadt, es ist echt cool zu sehen, wie sich die Radfahrer immer größere Teile des Straßenraums erobern. Wie immer habe ich Call-a-bike der DB genutzt, hat mal wieder hervorragend geklappt.
Kino
Kein Berlin-Besuch, ohne die beste Kino-Landschaft der Republik zu nutzen. Diesesmal stand ein Film auf dem Programm, der völlig unverständlicherweise in Deutschalnd zu floppen scheint: "Flash of Genius". Ein Professor erfindet den Intervall-Scheibenwischer, Ford klaut ihm diese Erfindung. Sein Kampf gegen den Autoriesen zerstört eine Menge - sehenswert (8/10 Punkten).
Flash of Genius Trailer
Labels:
Filme,
Reisetipps Berlin
Mittwoch, 1. Juli 2009
Kurze Pause
Bin ab heute für ein paar Tage in Berlin. Anders als noch beim Aufenthalt hier vor einem Jahr, könnte ich per iPhone auch von hier bloggen. Aber ich glaube, wenn nix ganz Spannendes passiert, mach ich eine kurze Pause. Die Kommentare sind solange abgeschaltet.
Update
Pause beendet.
Update
Pause beendet.
Dienstag, 30. Juni 2009
Gut so, FAZ
Mein Verhältnis zur "Zeitung für Deutschland" war immer etwas ambivalent. Einerseits fand ich die konservative Haltung des Blatts oft ziemlich abscheulich , andererseits habe ich die FAZ für all das Konservative (Fraktur, keine Fotos auf der Titelseite) immer gemocht. Naja, das ist ja jetzt passé.
Die Sonntagsausgabe habe ich dagegen von Anfang an geschätzt, schließlich war es ja nicht einzusehen, warum man ausgerechnet am einzigen Tag in der Woche, an dem man Zeit hat auf Springer angewiesen sein soll.
Online bin ich selten auf den FAZ-Seiten unterwegs, irgendwie spricht mich da wenig an...
AAAAABER
...und jetzt kommt das, worauf ich eigentlich hinaus will: Die FAZ hat spannende Blogs. Also zumindest einige. Das witzige ist, ich lese die Blogs nicht von der FAZ-Community(Argh)-Seite aus, sondern ich stoße immer wieder durch Links auf dort geschriebene Artikel. Gerade eben ist das wieder geschehen: Mit Freude habe ich diesen Beitrag von Oliver Tolmein gelesen, der sich über einen Spiegel-Artikel zum Leben mit einem behinderten Kind aufregt.
Das wirklich Gute an den FAZ-Blogs ist, dass dort Autoren - wie etwa Don Alphonso - schreiben, deren Meinungen ich nicht unbedingt auf FAZ-Redaktionslinie einordnen würde. Daumen hoch also liebe FAZ für den Aufbau dieser Blogger/Autoren-Gemeinschaft (und Daumen runter für "Community").
Die Sonntagsausgabe habe ich dagegen von Anfang an geschätzt, schließlich war es ja nicht einzusehen, warum man ausgerechnet am einzigen Tag in der Woche, an dem man Zeit hat auf Springer angewiesen sein soll.
Online bin ich selten auf den FAZ-Seiten unterwegs, irgendwie spricht mich da wenig an...
AAAAABER
...und jetzt kommt das, worauf ich eigentlich hinaus will: Die FAZ hat spannende Blogs. Also zumindest einige. Das witzige ist, ich lese die Blogs nicht von der FAZ-Community(Argh)-Seite aus, sondern ich stoße immer wieder durch Links auf dort geschriebene Artikel. Gerade eben ist das wieder geschehen: Mit Freude habe ich diesen Beitrag von Oliver Tolmein gelesen, der sich über einen Spiegel-Artikel zum Leben mit einem behinderten Kind aufregt.
Das wirklich Gute an den FAZ-Blogs ist, dass dort Autoren - wie etwa Don Alphonso - schreiben, deren Meinungen ich nicht unbedingt auf FAZ-Redaktionslinie einordnen würde. Daumen hoch also liebe FAZ für den Aufbau dieser Blogger/Autoren-Gemeinschaft (und Daumen runter für "Community").
Montag, 29. Juni 2009
State of Play - Spannend
Hier muss unbedingt mal wieder ein visuelles Element hin, also bin ich gestern ins Kino gegangen, um mal wieder eine Trailer embedden zu können.
Gesehen habe ich "State of Play" gesehen, leider auf Deutsch. Spannend war's, man fiebert mit dem altmodischen Journalisten mit, der seine tausend Quellen in der Stadt hat und der das ganz große Komplott aufdecken will. Der Film passt gut in die Zeit der Medienkrise, er spielt mit den Klischeebildern von Bloggern und Print-Journalisten. Natürlich hat das mit der Realität nix zu tun, aber dafür gehe ich ja auch ins Kino und nicht in die Redaktion.
8/10 Punkten
Gesehen habe ich "State of Play" gesehen, leider auf Deutsch. Spannend war's, man fiebert mit dem altmodischen Journalisten mit, der seine tausend Quellen in der Stadt hat und der das ganz große Komplott aufdecken will. Der Film passt gut in die Zeit der Medienkrise, er spielt mit den Klischeebildern von Bloggern und Print-Journalisten. Natürlich hat das mit der Realität nix zu tun, aber dafür gehe ich ja auch ins Kino und nicht in die Redaktion.
8/10 Punkten
Labels:
Filme
Sonntag, 28. Juni 2009
Der Abgrund und die Medien
Ich habe gerade einen Artikel gelesen, der mich aufwühlt. "Wir waren sehr nah am Abgrund" (FAS, S. 39, nicht frei online). In ihm wird berichtet, dass es Anfang Oktober 2008 zu einem regelrechten Run auf das Bargeld gekommen ist. Das Bankensystem in Deutschland stand kurz vor dem Zusammenbruch.
Huch, wird man jetzt sagen, davon habe ich ja gar nichts mitbekommen. Finanzkrise ja, aber Bank-Run? Wo waren denn die Schlangen vor den Banken? Wo waren denn die Medienberichte?
Nun ja, das Geld wird heute oft per Mausklick bewegt, dann ganz diskret am Automaten abgeholt, einfach ein paar 500er. Die Auszahlungen stiegen exorbitant an, das zeigen Statistiken im FAS-Artikel. Entsprechende Zahlen gab die Bundesbank an Merkel und Steinmeier - das Licht der Öffentlichkeit erblicken sie erst ein Dreivierteljahr später.
Und in den Medien herrschte verordnetes Schweigen. Am 8. Oktober trafen sich laut FAS Kanzlerin und Herausgeber und Chefredakteure wichtiger Blätter. Die Kanzlerin erklärte die dramatische Lage und "bat" darum, weiter zurückhaltend zu berichten.
WOW.
Schon damals gab es Blogger (Egghat, Weißgarnix, Don Alphonso), die die Lage nicht beschönigten. Schon damals erreichte uns in der münsterschen Lokalredaktion die Information aus einer glaubwürdigen Quelle, dass Polizei-Hundertschaften in Bereitschaft stünden, um Banken zu schützen. Im Nachhinein wird erst der Ernst der Lage klar.
Als Medienkonsument frage ich mich: Warum soll ich Medien glauben, die in einer ernsten Krise die Staatsräson vor den Informationswillen ihrer Kunden gestellt haben? Als Journalist überlege ich aber auch: Was wären die Folgen gewesen, wenn wir über den Bank-Run und die Hundertschaften berichtet hätten? Haben wir uns zum Büttel des Politikmainstreams gemacht? Und wären wir unserer Verantwortung nachgekommen, wenn wir eine - real existierende - Panik weiter geschürt hätten?
Huch, wird man jetzt sagen, davon habe ich ja gar nichts mitbekommen. Finanzkrise ja, aber Bank-Run? Wo waren denn die Schlangen vor den Banken? Wo waren denn die Medienberichte?
Nun ja, das Geld wird heute oft per Mausklick bewegt, dann ganz diskret am Automaten abgeholt, einfach ein paar 500er. Die Auszahlungen stiegen exorbitant an, das zeigen Statistiken im FAS-Artikel. Entsprechende Zahlen gab die Bundesbank an Merkel und Steinmeier - das Licht der Öffentlichkeit erblicken sie erst ein Dreivierteljahr später.
Und in den Medien herrschte verordnetes Schweigen. Am 8. Oktober trafen sich laut FAS Kanzlerin und Herausgeber und Chefredakteure wichtiger Blätter. Die Kanzlerin erklärte die dramatische Lage und "bat" darum, weiter zurückhaltend zu berichten.
WOW.
Schon damals gab es Blogger (Egghat, Weißgarnix, Don Alphonso), die die Lage nicht beschönigten. Schon damals erreichte uns in der münsterschen Lokalredaktion die Information aus einer glaubwürdigen Quelle, dass Polizei-Hundertschaften in Bereitschaft stünden, um Banken zu schützen. Im Nachhinein wird erst der Ernst der Lage klar.
Als Medienkonsument frage ich mich: Warum soll ich Medien glauben, die in einer ernsten Krise die Staatsräson vor den Informationswillen ihrer Kunden gestellt haben? Als Journalist überlege ich aber auch: Was wären die Folgen gewesen, wenn wir über den Bank-Run und die Hundertschaften berichtet hätten? Haben wir uns zum Büttel des Politikmainstreams gemacht? Und wären wir unserer Verantwortung nachgekommen, wenn wir eine - real existierende - Panik weiter geschürt hätten?
Samstag, 27. Juni 2009
Fehler in allen Teilen
Wenn schon im Handelsblatt intelligente Artikel erscheinen, die unser komplett auf den Vorteil der Banken ausgelegtes Geldsystem kritisieren, dann muss die Krise schon groß sein. 50 Mal kann eine Bank jeden Euro, der als Sparanlage bei ihr eingezahlt wird, verleihen. Geldschöpfung nennt man das und die Folgen dieses Systems gibt es gerade global zu besichtigen. Der Artikel über Fiat-Geld schlägt vor, die Mindestreserve der Banken von derzeit 2 auf künftig 50 Prozent zu erhöhen.
Viel Spaß wünsche ich dem Politiker, der sowas gegen die Macht der Banken durchsetzen will.
Viel Spaß wünsche ich dem Politiker, der sowas gegen die Macht der Banken durchsetzen will.
Montag, 22. Juni 2009
Samstag, 20. Juni 2009
Paid Content - 7,60 Euro, die sich lohnen
Ich bin sicher nicht der Erste, der zum monatlichen Kauf der Zeitschrift brand eins auffordert. Ich bin sicher auch nicht der Letzte - denn dieses Magazin ist meist jeden Cent der stolzen 7,60 Euro Einzelverkaufspreis wert. Genau SO hat Print für mich auf jeden Fall eine Zukunft:
- Themen, die mich überraschen - etwa ein Artikel über die Schließung des Polaroid-Werks in Enschede und den etwas verrückten Internet-Händler für Polaroid-Filme, der das ganze Werk gekauft hat.
- Geschichten, die mich brennend interessieren - etwa der Bericht darüber, wie es hinter den Kulissen, des insolventen Händlers "SinnLeffers" aussieht.
- Porträts, die mir einen Menschen wirklich nahe bringen - etwa der Bericht über Christian Bienert, dessen super-unmodernes Radiorätsel ich schon oft am Sonntagsmorgen auf DRadio Kultur gehört hab (immer umkurz nach 10 Uhr).
- Lehrreiches, das meinen Blick auf die (Berufs-)Welt verändert - wie die Klassifizierung von Arbeitnehmern, vom Wir-in-der-Firma-Mitarbeiter über den Söldner bis zum Faulenzer.
Das alles ansprechend verpackt, monatlich unter einem Oberthema zusammengefasst lässt mich gern den Preis bezahlen und schon öfter über ein Abo nachdenken. Scheinbar nicht nur mich. Laut IVW stieg die verkaufte Einzelverkaufsauflage im ersten Quartal '09 gegenüber dem Vorjahr um 18,9 Prozent (bei den Abos legte man immerhin knapp fünf Prozent zu).
Donnerstag, 18. Juni 2009
Lokale Nachrichten im Internet
Na, Mittwoch in Münster unterwegs gewesen? Irgendwo demonstriert? Oder die Demo der mindestens 5000 Studis und Schüler gesehen? War ganz schön was los, oder?
Naja, so viel war es wohl nicht: Das bringt SpOn über die Proteste in Münster:
Das wars.
Und genau deshalb braucht man lokale Online-Medien, die auch im Netz berichten, was vor der eigenen Haustür los ist. So wie - jetzt kommt stinkendes Eigenlob - heute die MZ. Seit 9.15 Uhr haben wir kontinuierlich in Bild, Ton und Text von den Demos berichtet. Haben Autofahrer vor Behinderungen gewarnt, Mamis und Papis darüber informiert, was der Sohnemann so im Ludgerikreisel treibt. Das war ein großer Spaß, wegen solcher Sachen wird man Reporter.
Hier ein kleiner Eindruck im Video:
Naja, so viel war es wohl nicht: Das bringt SpOn über die Proteste in Münster:
In Wiesbaden und Münster gingen ebenfalls mehrere tausend Schüler und Studenten mit Transparenten auf die Straße.
Das wars.
Und genau deshalb braucht man lokale Online-Medien, die auch im Netz berichten, was vor der eigenen Haustür los ist. So wie - jetzt kommt stinkendes Eigenlob - heute die MZ. Seit 9.15 Uhr haben wir kontinuierlich in Bild, Ton und Text von den Demos berichtet. Haben Autofahrer vor Behinderungen gewarnt, Mamis und Papis darüber informiert, was der Sohnemann so im Ludgerikreisel treibt. Das war ein großer Spaß, wegen solcher Sachen wird man Reporter.
Hier ein kleiner Eindruck im Video:
Heute...könnte ich kotzen
Heute ist es soweit die "Volksparteien" CDU und SPD werden das Zensursula-Gesetz im Bundestag verabschieden. Alles nötige hat dazu Thomas Knüwer in seinem Handelsblatt-Kommentar geschrieben.
Was für ein Land, in dem solche Symbol-Politik-Darsteller etwas zu sagen haben.
Jetzt mal lokal auf Münster heruntergebrochen: Schämen Sie sich Herr Polenz, schämen Sie sich Herr Strässer. Oder stimmen Sie in ein paar Stunden anders, als Ihr Fraktionszwang es verlangt.
Update
Na klar, die beiden Flachpfeifen haben für Zensursula gestimmt. Beim nächsten Termin werde ich Ihnen sagen, was ich davon halte. So viel eigene Meinung muss auch im Reporter-Job möglich sein.
Ebenfalls Flachpfeifen: Die 15 "Grünen" MdBs, die sich enthalten haben.
Was für ein Land, in dem solche Symbol-Politik-Darsteller etwas zu sagen haben.
Jetzt mal lokal auf Münster heruntergebrochen: Schämen Sie sich Herr Polenz, schämen Sie sich Herr Strässer. Oder stimmen Sie in ein paar Stunden anders, als Ihr Fraktionszwang es verlangt.
Update
Na klar, die beiden Flachpfeifen haben für Zensursula gestimmt. Beim nächsten Termin werde ich Ihnen sagen, was ich davon halte. So viel eigene Meinung muss auch im Reporter-Job möglich sein.
Ebenfalls Flachpfeifen: Die 15 "Grünen" MdBs, die sich enthalten haben.
Montag, 15. Juni 2009
Der Prozess
Eine journalistisch Story als Prozess: Der User erhält vom Journalisten keine fertige Story (ausrecherchiert, ausgewogen, rund), sondern er nimmt am Prozess der Nachricht teil. Ganz transparent und in Echtzeit erklärt der Journalist, dass er eine Nachricht hat, vielleicht, dass es Gerüchte (die als solche erkenntlich sind) gibt, er fragt, ob die User Infos haben oder Meinungen zu der Nachricht haben. Irgendwann mag in diesem Prozess eine klassische Nachricht entstehen - das Ende des Prozesses bedeutet das aber nicht. Jetzt geht es um Reaktionen.
Was Jeff Jarvis bereits vor gefühlten Jahrhunderten beschrieb, ist im Trainings-Blog der Deutschen Welle von Marcus Bösch sehr gut dargestellt. Den Link werde ich heute mal an meine Kollegen versenden.
Was Jeff Jarvis bereits vor gefühlten Jahrhunderten beschrieb, ist im Trainings-Blog der Deutschen Welle von Marcus Bösch sehr gut dargestellt. Den Link werde ich heute mal an meine Kollegen versenden.
Donnerstag, 11. Juni 2009
Sonntag, 7. Juni 2009
Samstag, 6. Juni 2009
Erst Tagesschau dann "Kipp-Roll-Fall-Spektakel"?
Gleich kommt eine Sendung mit o.a. Namen auf ProSieben. Angeblich wird sie gut, mal gucken, ob ich's gucke.
Auf jeden Fall schaue ich mir diese Kugelbahn 2.0 an:
Auf jeden Fall schaue ich mir diese Kugelbahn 2.0 an:
(via Stefan Niggemeier)
Update
Ich hab die Dauerwerbesendung jetzt mal abgeschaltet. Der Bringer war es nicht.
Lesetipp
Vor ein, zwei Wochen bin ich mit Heiner Flassbecks Buch "Gescheitert" fertig geworden. Ziemlich einleuchtend erklärt er darin, wie dumm das neo-liberale Mantra von den zu hohen Kosten in Deutschland war. Und warum uns gerade die jahrelange Politik des Lohnverzichts und der Fixierung auf den Export jetzt einholt. Für einzelne Unternehmer mag es ja sinnvoll sein, die Kosten immer weiter zu senken. Aber irgendjemand muss die Produkte auch kaufen können. Und dazu braucht der Konsument Geld. Etwas nervig ist das ständige Einhauen auf die rot-grüne Schröder-Fischer-Regierung. Aber gut, der Mann - ein Ex-Berater Lafontaines - hat einfach Recht behalten.
Ein - etwas moderaterer -Kommentar, der in die gleiche Richtung geht, findet sich bei der FTD.
Ein - etwas moderaterer -Kommentar, der in die gleiche Richtung geht, findet sich bei der FTD.
Ins Netz gegangen
Als jahrelanger Schatzmeister der Grünen Jugend in Münster ist es nicht verwunderlich, dass ich diese Partei ganz sympathisch finde. Die folgenden Worte sind also nicht ganz unparteiisch.
Es ist Super-Wahljahr und wenn man sich die Netzaktivitäten der großen Parteien anschaut, dann haben mich insbesondere die Grünen beeindruckt. Warum? Weil hier echte Begeisterung für die Chancen und Möglichkeiten des Netzes vorherrschen. Ein paar Beispiele:
1. Blogger auf Parteitagen
Inzwischen machen andere Parteien das auch, aber zu sehen, wie etwa SPD-Ratsherr Pottblogger von einem Grünen-Parteitag bloggt war eine spannende neue Perspektive.
2. Interaktiver Wahlkampf
Man mag "WUMS" mögen oder - wie ich - doof und verkürzend finden. Aber die Möglichkeit, dass ein Sympathisant sich auf der Grünen-Website Standorte für Riesenplakate aussuchen und für kleines Geld bezahlen konnte, fand ich spannend. Wer intelligent an mein Geld kommen will, erhält zumindest eine Chance.
3. Offene Spitzenpolitiker
Gestern hatte ich mit zwei Kollegen aus unserer Redaktion die Chance, Parteichef Cem Özdemir zu interviewen. Zuerst legte er sein iPhone auf den Tisch, dann sprach er darüber, dass er gerade noch schnell ein Video für seine Facebook-Seite aufgenommen hat. Nicht schlecht für einen 44-Jährigen...
4. Enthusiasmus
Ja, auch andere Parteien bloggen, twittern, machen sonstwas. Aber allein der Enthusiasmus, mit dem einige junge Leute hier drei Tage nonstop aus der Grünen Bundeszentrale Livestreamen und Fragen beantworten ist ansteckend.
5. Klare Kante
Es ist doch gut, dass es eine Partei gibt, bei der sehr schnell klar war, dass sie Zensursula keine Chance geben wird.
Also, eine Wahlempfehlung gebe ich hier natürlich nicht. Aber die Financial Times Deutschland fand ich schon immer ziemlich gut.
Es ist Super-Wahljahr und wenn man sich die Netzaktivitäten der großen Parteien anschaut, dann haben mich insbesondere die Grünen beeindruckt. Warum? Weil hier echte Begeisterung für die Chancen und Möglichkeiten des Netzes vorherrschen. Ein paar Beispiele:
1. Blogger auf Parteitagen
Inzwischen machen andere Parteien das auch, aber zu sehen, wie etwa SPD-Ratsherr Pottblogger von einem Grünen-Parteitag bloggt war eine spannende neue Perspektive.
2. Interaktiver Wahlkampf
Man mag "WUMS" mögen oder - wie ich - doof und verkürzend finden. Aber die Möglichkeit, dass ein Sympathisant sich auf der Grünen-Website Standorte für Riesenplakate aussuchen und für kleines Geld bezahlen konnte, fand ich spannend. Wer intelligent an mein Geld kommen will, erhält zumindest eine Chance.
3. Offene Spitzenpolitiker
Gestern hatte ich mit zwei Kollegen aus unserer Redaktion die Chance, Parteichef Cem Özdemir zu interviewen. Zuerst legte er sein iPhone auf den Tisch, dann sprach er darüber, dass er gerade noch schnell ein Video für seine Facebook-Seite aufgenommen hat. Nicht schlecht für einen 44-Jährigen...
4. Enthusiasmus
Ja, auch andere Parteien bloggen, twittern, machen sonstwas. Aber allein der Enthusiasmus, mit dem einige junge Leute hier drei Tage nonstop aus der Grünen Bundeszentrale Livestreamen und Fragen beantworten ist ansteckend.
5. Klare Kante
Es ist doch gut, dass es eine Partei gibt, bei der sehr schnell klar war, dass sie Zensursula keine Chance geben wird.
Also, eine Wahlempfehlung gebe ich hier natürlich nicht. Aber die Financial Times Deutschland fand ich schon immer ziemlich gut.
Samstag, 30. Mai 2009
Die perfekte Welle?
Wow...wenn Google Wave nur einigermaßen hält, was die folgende Demonstration verspricht, dann steht die nächste Revolution der Kommunikation gerade kurz vor der Tür. Es lohnt sich, auch wenn es 80 Minuten sind.
(via: Indiskretion Ehrensache)
Update
Ich glaube (fast) alle Medienleute, die das sehen, werden zu dem Schluss kommen: Das Potential für Newsrooms/Redaktionen ist riesig.
Ein Beispiel aus der Praxis: In der vergangenen Woche gab einen größeren Ampelausfall in Münster. Übers Lokalradio wusste ich, dass viele Stadtteile betroffen sind. Nach einem Anruf bei der Polizei stellte ich die Meldung auf unserer Seite ein, später gab es zwei, drei Updates. Glücklicherweise habe ich mit dem iPhone ein Foto schießen können.
Man stelle sich das Wave-Szenario vor: Vielleicht schon nach der Radiomeldung würde ich eine kurze Info ins Netz stellen, verbunden mit zwei Fragen. "Stimmt das?" und "Wer hat kaputte Ampeln gesehen/fotografiert?" Nach und nach würde die spezifische Welle "Ampelausfall" wachsen, vielleicht macht auch die Polizei-Pressestelle mit und erspart mir einen Anruf ;-). Man könnte das Web an der Entstehung der Story teilhaben lassen. So viele Reporter um all die Infos zu sammeln, haben wir nicht (und hat auch sonst keine Lokalzeitung). Unsere Erfahrung aber zeigt: Fühlen Sich User ernstgenommen, versorgen Sie uns gern, etwa mit Fotos oder auch Info-Schnippseln.
Achso, natürlich ist ein Ampelausfall keine Riesenstory. Aber in dem Moment, wo in der ganzen Stadt die Dinger nur noch blinken, wird sie ziemlich viele Menschen interessieren. Und die werden sich über eine lokale Infoseite freuen, die sie aktuell informiert.
Für den Journalisten könnte Wave die endgültige Rollenverschiebung bringen: Es muss jemanden geben, der Nachrichten als wichtig einordnet, die Welle anstößt, die Reaktionen bewertet/freischaltet, weitergehende Recherchen in Auftrag gibt - kurz den ganzen Prozess überschaut und moderiert. Wir leben wahrlich in interessanten Zeiten.
Links: Jeff Jarvis - Wave is the new news
Und hier ein Interview mit Wave-Entwicklerin Stephanie Hannon zur Bedeutung von Wave für Newsrooms:
Update
Ich glaube (fast) alle Medienleute, die das sehen, werden zu dem Schluss kommen: Das Potential für Newsrooms/Redaktionen ist riesig.
Ein Beispiel aus der Praxis: In der vergangenen Woche gab einen größeren Ampelausfall in Münster. Übers Lokalradio wusste ich, dass viele Stadtteile betroffen sind. Nach einem Anruf bei der Polizei stellte ich die Meldung auf unserer Seite ein, später gab es zwei, drei Updates. Glücklicherweise habe ich mit dem iPhone ein Foto schießen können.
Man stelle sich das Wave-Szenario vor: Vielleicht schon nach der Radiomeldung würde ich eine kurze Info ins Netz stellen, verbunden mit zwei Fragen. "Stimmt das?" und "Wer hat kaputte Ampeln gesehen/fotografiert?" Nach und nach würde die spezifische Welle "Ampelausfall" wachsen, vielleicht macht auch die Polizei-Pressestelle mit und erspart mir einen Anruf ;-). Man könnte das Web an der Entstehung der Story teilhaben lassen. So viele Reporter um all die Infos zu sammeln, haben wir nicht (und hat auch sonst keine Lokalzeitung). Unsere Erfahrung aber zeigt: Fühlen Sich User ernstgenommen, versorgen Sie uns gern, etwa mit Fotos oder auch Info-Schnippseln.
Achso, natürlich ist ein Ampelausfall keine Riesenstory. Aber in dem Moment, wo in der ganzen Stadt die Dinger nur noch blinken, wird sie ziemlich viele Menschen interessieren. Und die werden sich über eine lokale Infoseite freuen, die sie aktuell informiert.
Für den Journalisten könnte Wave die endgültige Rollenverschiebung bringen: Es muss jemanden geben, der Nachrichten als wichtig einordnet, die Welle anstößt, die Reaktionen bewertet/freischaltet, weitergehende Recherchen in Auftrag gibt - kurz den ganzen Prozess überschaut und moderiert. Wir leben wahrlich in interessanten Zeiten.
Links: Jeff Jarvis - Wave is the new news
Und hier ein Interview mit Wave-Entwicklerin Stephanie Hannon zur Bedeutung von Wave für Newsrooms:
Google Wave, une opportunité pour les journalistes ? from Labs RTBF on Vimeo.
Montag, 25. Mai 2009
Der vierte Kandidat
Neben Köhler, dem Schwan und dem Kommissar kandidierte am Samstag auch noch der Nazi:
Ruhe sanft, Onkel Dittmeyer
Gestern kam die Nachricht, dass mal wieder eine Werbeikone meiner Jugend gestorben ist - Onkel Dittmeyer ist tot. Und da fiel mir doch ein, dass es irgendwann mal ein Lied gab, das "Tötet Onkel Dittmeyer" hieß.
Naja, das hat sich ja jetzt erledigt, hier geht es trotzdem zu einem Spiegel-Artikel aus dem Jahr 1991 zum Thema.
(Bild: Angefahrene Schulkinder)
p.S.: Dass ich oben auf die Abendzeitung verlinkt habe, verdanken die Kollege ihren wirklich gut gemachten Twitter-Aktivitäten.
Naja, das hat sich ja jetzt erledigt, hier geht es trotzdem zu einem Spiegel-Artikel aus dem Jahr 1991 zum Thema.
(Bild: Angefahrene Schulkinder)
p.S.: Dass ich oben auf die Abendzeitung verlinkt habe, verdanken die Kollege ihren wirklich gut gemachten Twitter-Aktivitäten.
Sonntag, 24. Mai 2009
Donnerstag, 21. Mai 2009
Wow...
Bitte schon wieder staunen (am besten im Vollbild-Modus anschauen):
(via: Glaserei und wieder Stoddblog)
I-Movix SprintCam v3 NAB 2009 showreel from David Coiffier on Vimeo.
(via: Glaserei und wieder Stoddblog)
Montag, 18. Mai 2009
Gezeichnet
Auf meiner
(Abb.: Reprodukt Verlag / Das Buch kann man u.a. hier kaufen)
Absolut unpolitisch
Samstag, 16. Mai 2009
Miniatur-Wunderwelt
Staunen Sie jetzt, bitte:
Bathtub IV from Keith Loutit on Vimeo.
(via: Stoddblog)
Der Australier Keith Loutit hat dieses Wunderwerk erschaffen, er nutzte dazu eine Fototechnik, die sich Tilt-shift miniature faking nennt.
Freitag, 15. Mai 2009
Donnerstag, 14. Mai 2009
Von Springer lernen
Ja, der Axel Springer-Verlag ist völlig zu Recht kein Sympathieträger. Bild ist oft zum Kotzen, "überflüssige" Leute wurden in sinnlose Schein-Redaktionen abgeschoben...man kennt die Argumente. Und doch: Wie konsequent man sich dort auf das digitale, vernetzte Zeitalter einstellt, ist faszinierend - und wirtschaftlich erfolgreich.
Mitten in der Krise hat der ASV heute einen Gewinnanstieg vermeldet. Wichtiger Baustein: Digitale Medien. Aus dem Geschäftsbericht des ersten Quartals:
Konkret sieht das digitale Engagement übrigens so aus. Auf dem Termin war ich auch, zunächst habe ich mich gewundert, warum der BILD-Kollege ständig sein Handy hochhält. Später sah ich, dass es sich um eine Flip-Kamera handelt. Klein, einfach zu bedienen, super.
Fazit: Beim ASV zahlen sich die Investitionen in Online bereits aus. Vielleicht könnte man daraus lernen, dass das Ganze funktioniert, wenn man Kohle in die Hand nimmt und konsequent in Richtung Zukunft steuert...
Mitten in der Krise hat der ASV heute einen Gewinnanstieg vermeldet. Wichtiger Baustein: Digitale Medien. Aus dem Geschäftsbericht des ersten Quartals:
Das Segment Digitale Medien steigerte die Werbeerlöse deutlich um 26,6 Prozent. Dadurch beschränkte sich der Rückgang der Werbeerlöse konzernweit auf vergleichsweise moderate 8,0 Prozent. Der wachsende Umsatzbeitrag der Digitalen Medien schlug sich darüber hinaus in einem Anstieg der übrigen Erlöse um 10,9 Prozent ebenfalls positiv nieder.
Konkret sieht das digitale Engagement übrigens so aus. Auf dem Termin war ich auch, zunächst habe ich mich gewundert, warum der BILD-Kollege ständig sein Handy hochhält. Später sah ich, dass es sich um eine Flip-Kamera handelt. Klein, einfach zu bedienen, super.
Fazit: Beim ASV zahlen sich die Investitionen in Online bereits aus. Vielleicht könnte man daraus lernen, dass das Ganze funktioniert, wenn man Kohle in die Hand nimmt und konsequent in Richtung Zukunft steuert...
Dienstag, 12. Mai 2009
Wahrlich wunderbare Wut
Stefan Niggemeier hat einen sehr guten, sehr langen Artikel zum monothematischen SZ-Magazin (ZeitungOnlineetc.) geschrieben. Er ist es wert, hier gelesen zu werden.
Wer dazu zu faul ist, liest einfach hier das hervorragende Fazit:
Damit wär dann auch eigentlich alles gesagt zu diesem Thema.
Wer dazu zu faul ist, liest einfach hier das hervorragende Fazit:
Die Front verläuft nicht zwischen Profis und Amateuren oder Redakteuren und Freien oder Verlagen und Einzelkämpfern oder zwischen Print und Online. Sie verläuft zwischen gutem Journalismus und schlechtem Journalismus. Es ist wirklich so einfach.
Damit wär dann auch eigentlich alles gesagt zu diesem Thema.
Freitag, 8. Mai 2009
Tschüss Zensursula
So, die Petition gegen das Zensurgesetz hat über Nacht die 50.000 Unterschriften-Grenze überschritten. Hervorragend, da kann ich Ursula ja wieder von dieser Seite entfernen. Wer Frau von der Leyen außerdem aus der Bundesregierung entfernen möchte, hat dazu am 27. September die Gelegenheit.
Mittwoch, 6. Mai 2009
Monothematisch
Sorry, dass es hier momentan nur um den Kampf gegen #Zensursula geht. Heute war das Zensurgesetz zur Kinderpornographie erstmals Thema im Bundestag. Hier die komplette Debatte:
Wer nochmal eine Zusammenfassung der Entwicklung lesen will, kann das auch bei Spiegel Online tun. Und immer noch: Hier die Petition zu unterzeichnen ist etwas mühsam - aber sinnvoll.
Für Münsteraner: Wer den CDU und SPD-Abgeordneten aus Münster mal seine Meinung zur Zensur schreiben möchte, kann das hier tun (Polenz, Strässer). Ich maile sie morgen an.
Wer nochmal eine Zusammenfassung der Entwicklung lesen will, kann das auch bei Spiegel Online tun. Und immer noch: Hier die Petition zu unterzeichnen ist etwas mühsam - aber sinnvoll.
Für Münsteraner: Wer den CDU und SPD-Abgeordneten aus Münster mal seine Meinung zur Zensur schreiben möchte, kann das hier tun (Polenz, Strässer). Ich maile sie morgen an.
Gesetzentwurf des Tages
Aus dem Zensurgesetzentwurf der Bundesregierung CDU/CSU und SPD-Bundestagsfraktionen:
"C. Alternativen
Keine."
Der komplette Entwurf als PDF
"C. Alternativen
Keine."
Der komplette Entwurf als PDF
Dienstag, 5. Mai 2009
Zensursula stoppen - Petition unterzeichnen
Dieser c't-Artikel beschreibt sehr schön, dass die Kinderporno-Sperre von Frau von der Leyen ein wirkungsloser Alibi-Quark und der Einstieg in die Netz-Zensur ist.
Bei Netzpolitik und hier finden sich Seiten zu einer Petition, mit der die Zensursula gestoppt werden soll. Zum ersten Mal bin ich auf die Möglichkeit einer Internet-Petition an den Bundestag aufmerksam geworden. Ich habe unterzeichnet, so wie über 12.500 andere Menschen in den ersten 24 Stunden Zensursula-Petition.
Wer auch unterzeichnen will, kann das hier tun (nach einer recht langwierigen Anmeldeprozedur):
Und noch was witziges: Wer das Internet für Politiker blockieren möchte, findet hier eine einfache Lösung.
Bei Netzpolitik und hier finden sich Seiten zu einer Petition, mit der die Zensursula gestoppt werden soll. Zum ersten Mal bin ich auf die Möglichkeit einer Internet-Petition an den Bundestag aufmerksam geworden. Ich habe unterzeichnet, so wie über 12.500 andere Menschen in den ersten 24 Stunden Zensursula-Petition.
Wer auch unterzeichnen will, kann das hier tun (nach einer recht langwierigen Anmeldeprozedur):
Und noch was witziges: Wer das Internet für Politiker blockieren möchte, findet hier eine einfache Lösung.
Sonntag, 3. Mai 2009
Samstag, 2. Mai 2009
Dann machen wir halt Breaking News
An der University of Southern California hat man jetzt herausgefunden, dass die Amerikaner immer mehr Nachrichten im Internet konsumieren (53 Minuten pro Woche) und dass etwa ein Fünftel der Nutzer ihre Zeitung abbestellt hat, weil die Nachrichten ja auch im Netz verfügbar sind (hier geht's zur Zusammenfassung der Studie).
Die - gedruckte - Zeitung stirbt aus:
“Thirty years ago, teenagers began to read newspapers as they reached their adult years. Today, teenagers don’t read printed newspapers, and research indicates they never will. Yet we’ve found that teens are more interested in news than any generation we’ve seen in a long time, only now online sites are their news sources. Our study has shown over the years that the future is clear,” heißt es in der Studie.
“When newspaper readers die, they aren’t being replaced by new readers.” Aua!
Jetzt aber zum Positiven:
Die - gedruckte - Zeitung stirbt aus:
“Thirty years ago, teenagers began to read newspapers as they reached their adult years. Today, teenagers don’t read printed newspapers, and research indicates they never will. Yet we’ve found that teens are more interested in news than any generation we’ve seen in a long time, only now online sites are their news sources. Our study has shown over the years that the future is clear,” heißt es in der Studie.
“When newspaper readers die, they aren’t being replaced by new readers.” Aua!
Jetzt aber zum Positiven:
- “For the first time in 60 years, newspapers are back in the breaking news business”
- “Print newspapers still have strong brand identities and reader loyalty“
- “The key to newspapers’ success will be making bold moves entirely into the digital realm, and building business models that allow them to thrive online”
- ”When asked if they would miss the print edition of their newspaper if it were no longer available, 61 percent of those who read newspapers offline agreed — up from 56 percent in 2007”
Kurz gebloggt
Atomkraft-Renaissance?
Aus der Mai-Ausgabe, des meist hervorragenden Wirtschaftsmagazins Brand Eins:
In den nächsten 20 Jahren geplante Hochleistungs-Atomkraftwerke: 20
Zahl der Unternehmen, die die dafür benötigten, aus einem Guss hergestellten Reaktorkessel produzieren können: 1
Maximale Kesselproduktion pro Jahr in Stück: 5,5
Der Turm
Soeben bin ich mit den 973 Seiten des Romans "Der Turm" von UweTellkamp fertig geworden. Puh, die Endphase der maroden DDR aus der Sicht Dresdner Intellektueller. Eindrucksvoll wird man in das morsche, überbürokraisierte und von hohlen Phrasen bestimmte Leben hineingezogen. Diese 24,80 Euro haben sich gelohnt. Leider gibt es ein interessantes Verlags-Video nicht zum embedden (oder ich hab's nicht gefunden).
Aus der Mai-Ausgabe, des meist hervorragenden Wirtschaftsmagazins Brand Eins:
In den nächsten 20 Jahren geplante Hochleistungs-Atomkraftwerke: 20
Zahl der Unternehmen, die die dafür benötigten, aus einem Guss hergestellten Reaktorkessel produzieren können: 1
Maximale Kesselproduktion pro Jahr in Stück: 5,5
Der Turm
Soeben bin ich mit den 973 Seiten des Romans "Der Turm" von UweTellkamp fertig geworden. Puh, die Endphase der maroden DDR aus der Sicht Dresdner Intellektueller. Eindrucksvoll wird man in das morsche, überbürokraisierte und von hohlen Phrasen bestimmte Leben hineingezogen. Diese 24,80 Euro haben sich gelohnt. Leider gibt es ein interessantes Verlags-Video nicht zum embedden (oder ich hab's nicht gefunden).
Freitag, 1. Mai 2009
Zitat des Tages
"Die konstant sinkende Auflage"
Medienjournalist Stefan Niggemeier im Medium-Magazin auf die Frage "Gibt es etwas, was sie an Bild zu schätzen gelernt haben?"
Labels:
Zitat des Tages
Lokaler Onlinejournalismus jenseits von Zeitung - so geht's
Im Medium-Magazin (auf Seite 6 des e-papers) steht ein interessanter Artikel über das lokale Trierer Online-Magazin 16vor.de und seine Macher vor. Deren Erfolgsrezept: "Weniger ist mehr", "In der Regel ein bis zwei Geschichten täglich".
Spannend - ein lokales Online-Format kann also sogar mit nur zwei Leuten und einer handvoll Freier gelingen.
Spannend - ein lokales Online-Format kann also sogar mit nur zwei Leuten und einer handvoll Freier gelingen.
Donnerstag, 30. April 2009
Wie kommt die Oma ins CDU-Wahlkampf-Video?
Die münstersche CDU setzt im Kommunalwahlakmpf aufs Internet. Zum Beispiel twittert OB-Kandidat @markuslewe. Und er macht lustige Videos wie dieses hier und veröffentlicht sie auf Youtube:
Jetzt frage ich mich nur: Wie kommt die ältere Dame (aka ein Buspassagier) zum Skater's Palace? Dort wurde das Video nämlich gedreht. Um vom Skater's Palace zur nächsten Bushaltestelle zu kommen, muss eine Oma ziemlich lange tippeln. Die CDU wird die Dame doch nicht etwa aus Wahlkampfgründen dorthin verbracht haben, oder? Und was macht eigentlich der Mann an Lewes Seite? Ist das sein Bodyguard?
Jetzt frage ich mich nur: Wie kommt die ältere Dame (aka ein Buspassagier) zum Skater's Palace? Dort wurde das Video nämlich gedreht. Um vom Skater's Palace zur nächsten Bushaltestelle zu kommen, muss eine Oma ziemlich lange tippeln. Die CDU wird die Dame doch nicht etwa aus Wahlkampfgründen dorthin verbracht haben, oder? Und was macht eigentlich der Mann an Lewes Seite? Ist das sein Bodyguard?
6 vor 9 gerettet - Juhu
Ich muss zugeben, dass ich die Medienrundschau 6 vor 9 nur ganz gelegentlich gelesen habe. Als dort allerdings mal oko-bloko zitiert wurde, bin ich natürlich sofort zum Fan geworden. Jetzt stand 6 vor 9 mit dem gesamten Projet medienlese.com vor dem Aus. In drei Tagen spendeten Leser allerdings 2000 Euro und retteten das "turi2 für Intellektuelle" (turi2). Die Spendenaktion war übrigens nicht von 6 vor 9 initiiert - gespendet habe ich auch nicht, weil ich erst zu spät von der Aktion erfahren habe.
Donnerstag, 23. April 2009
Fernsehen - viel besser als Fernsehen
Der Comedian Michael Kessler fährt für den RBB seit einiger Zeit mit einem Taxi durch Berlin und unterhält sich mit Fahrgästen - daraus entsteht die sehenswerte Sendung Nachttaxe.
Jetzt kann man per Live-Stream bei den Dreharbeiten dabei sein und in Echtzeit ins Taxi schauen. Nebenbei sieht man auch, wie Kessler mit den Zuschauern twittert:
Das nächste Livestreaming gibt es am Donnerstag, 30. April und Freitag, 1. Mai.
Jetzt kann man per Live-Stream bei den Dreharbeiten dabei sein und in Echtzeit ins Taxi schauen. Nebenbei sieht man auch, wie Kessler mit den Zuschauern twittert:
Das nächste Livestreaming gibt es am Donnerstag, 30. April und Freitag, 1. Mai.
Superwahljahr: Das wird bestimmt lustig
Die SPD berichtet auf großen Plakatwänden, dass Finanzhaie FDP wählen würden, Dumpinglöhne CDU und heiße Luft die SEDPDSLinke. Zu den Grünen habe ich noch kein Anti-Plakat gesehen (Müsli?), dafür bin ich aber auf dieses nette Exemplar aufmerksam geworden.
(Bild: Wohli)
(Bild: Wohli)
Mittwoch, 22. April 2009
Delfine
Ein Artikel über Delfine und Menschen brachte mir jüngst viel Ärger ein. Hier kommen nun tolle Bilder der schlauen Tiere, und schon ist der Ärger verflogen:
Dienstag, 21. April 2009
Herzlichen Glückwunsch!
Die Seite meines Lieblings-Mitbewerbers, Westfälische Nachrichten, hat Geburtstag. Vor zwei Jahren und zwei Relaunches ging die Seite an den Start. Zur Feier des Tages hat es die Seite sogar zu Herrn Niggemeier geschafft. Mit diesem tollen Symbolbild:
Der nächste Telekom-Werbestar
Erinnert sich noch jemand an Paul Potts? Entweder inszenieren die Briten diese Talentshows besser als wir, oder in deren Bevölkerung stecken ziemlich einfach viele bisher unentdeckte Gesangs-Juwelen. Etwa Susan Boyle:
#Telegraphfail
Da hatte der Daily Telegraph eine witzige Idee: Ein Twitterfall, bei der alle Tweets mit dem Tag #budget auf der Startseite erscheinen. Was dann passierte, steht bei FT Alphaville.
Donnerstag, 16. April 2009
Begeistert sein, um zu begeistern
Bei Thomas Knüwer habe ich ein Video des WSJ-Managers Alan Murray gefunden. Darin beschreibt er ziemlich treffend, dass der Journalist der Zukunft in der Lage sein muss, sich, seine Storys und sein Medium zu vermarkten. Wichtigster Satz allerdings: "Wenn man nicht begeistert ist von dem, was man tut, ist es wenig wahrscheinlich, dass die Leserschaft es tut."
Alan Murray of The Wall Street Journal on hiring and managing online reporters from Nieman Journalism Lab on Vimeo.
(via: Indiskretion Ehrensache)
Alan Murray of The Wall Street Journal on hiring and managing online reporters from Nieman Journalism Lab on Vimeo.
(via: Indiskretion Ehrensache)
Gotta get over there...
Kaum hat man nen freien Tag, beginnt man vom nächsten London-Aufenthalt zu träumen. Und Fiene unterstützt das Ganze auch noch mit diesem Video:
London (harder, better, faster, stronger) from David Hubert on Vimeo.
London (harder, better, faster, stronger) from David Hubert on Vimeo.
Kurz gewundert
Gaspreise
Heute waren die Gaspreise ja ein großes Thema. Die Nachrichtenagentur ddp zitierte aus einer von den Grünen in Auftrag gegeben Studie mit Bezug auf die Saarbrücker Zeitung. Leider war der zugehörige Artikel heute Vormittag so gut auf der Seite der Saarland-Monopolzeitung versteckt, dass jegliche Werbeeffekte durch die Vorab-Agenturmeldung verpufft sein dürften. Komische Saarländer.
HIV-AIDS
Ein ziemlich lesenswerter Artikel zum Thema "Umgang mit HIV-Infizierten" und der in den Medien zur Schau gestellten Ahnungslosigkeit findet sich im Bildblog. Komische Medien.
Lehmann und die Atombombe
Bei Egghat bin ich auf die ziemlich skurrile Story gestoßen, dass der Pleite-Broker Lehmann Brothers auf 500.000 Pfund Uran sitzt. Laut FTD-Bericht genug strahlendes Material, um eine Atombombe zu bauen. Komische Finanzkrise.
Heute waren die Gaspreise ja ein großes Thema. Die Nachrichtenagentur ddp zitierte aus einer von den Grünen in Auftrag gegeben Studie mit Bezug auf die Saarbrücker Zeitung. Leider war der zugehörige Artikel heute Vormittag so gut auf der Seite der Saarland-Monopolzeitung versteckt, dass jegliche Werbeeffekte durch die Vorab-Agenturmeldung verpufft sein dürften. Komische Saarländer.
HIV-AIDS
Ein ziemlich lesenswerter Artikel zum Thema "Umgang mit HIV-Infizierten" und der in den Medien zur Schau gestellten Ahnungslosigkeit findet sich im Bildblog. Komische Medien.
Lehmann und die Atombombe
Bei Egghat bin ich auf die ziemlich skurrile Story gestoßen, dass der Pleite-Broker Lehmann Brothers auf 500.000 Pfund Uran sitzt. Laut FTD-Bericht genug strahlendes Material, um eine Atombombe zu bauen. Komische Finanzkrise.
Freitag, 10. April 2009
Erst platzt der Bahnhof - dann die Stubengasse?
Am Donnerstag platzte ja der Neubau des münsterschen Hauptbahnhof endgültig. Der Investor schaffte es nicht, jemand zu finden, der 80 Mios in den Bahnhof stecken wollte. Wer hätte das gedacht...
Als nächstem Großprojekt droht jetzt dem Einkaufszentrum Stubengasse Ungemach. Nein, nicht, weil die Fassade zu grau ist oder eine nicht genehmigte Mauer gebaut wurde. Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung dürften aus ganz anderen Gründen zittern.
Was passiert eigentlich, wenn Hauptmieter Karstadt (Sport) pleite geht? Unrealistisch? Hmm, einfach mal diesen FAZ-Artikel lesen...
Als nächstem Großprojekt droht jetzt dem Einkaufszentrum Stubengasse Ungemach. Nein, nicht, weil die Fassade zu grau ist oder eine nicht genehmigte Mauer gebaut wurde. Die Verantwortlichen in der Stadtverwaltung dürften aus ganz anderen Gründen zittern.
Was passiert eigentlich, wenn Hauptmieter Karstadt (Sport) pleite geht? Unrealistisch? Hmm, einfach mal diesen FAZ-Artikel lesen...
Donnerstag, 9. April 2009
So viele Oscars - alle zurecht
Slumdog Millionaire lohnt sich. Sehr gute Darsteller, beeindruckende Bilder. Die Story von der ganzen Lebensgeschichte in einer Quizshow ist natürlich völlig unrealistisch - aber wen stört's? Damit noch Luft nach oben bleibt: 8,5/10 Punkten.
Freitag, 27. März 2009
Beschäftigt
Oh Gott, ganz schwacher Blog-Monat März. Aber ich war beschäftigt, ehrlich. Mt ziemlich viel Arbeit. Und dann hab ich mir auch och ein Spielzeug von Apple gekauft. Jetzt höre ich erst mal Musik, lese, fahre nach Norderney und schau nicht ins Netz (höchstens ganz selten...)
Also: Kommentare aus und bis zum April.
Also: Kommentare aus und bis zum April.
Sonntag, 22. März 2009
Video: Es ist nur ein Test
Neuerdings haben alle möglichen Zeitungsseiten (MZ, WN. HAZ...) das gleiche Videocenter. Bei der MZ probieren wir derzeit noch ziemlich viel herum, was bewegte Bilder angeht. Neulich saß eine Kollegin mit der Kamera im Riesenrad. Heraus kam ein Wackelvideo, aber man kann's immerhin embedden. Das teste ich jetzt und hier mal...
Donnerstag, 19. März 2009
Mittwoch, 18. März 2009
Glückwunsch nachträglich
Die erste Bloggerin, bei der ich vor einigen Jahren regelmäßig gelesen habe ist Anke Gröner. Das war lange vorm eigenen bloggen und entstand eher aus Zufall. Irgendwo hatte ich etwas über diese neuartigen Internet-Tagebücher gelesen, jetzt wollte ich mir das mal anschauen.
Zwischenzeitlich habe ich Ankes Blog auch mal aus den Augen verloren, bin aber immer wieder dorthin zurückgekehrt, weil mir ihre Art zu schreiben gefällt, außerdem ihre Begeisterung für Filme.
Anke ist vorgestern 40 geworden und hat deshalb eine brilliante und sehr persönliche Chronologie dieser 40 Jahre gebloggt. Sehr Lesenswert!
Update
Unbedingt ansehen: Countdown to Brawl Street. Wie Jon Stewart den Sender CNBC zerstört und außerdem dem Finanz-"Journalismus" die Leviten liest. Hier. Klicken. Jetzt!
Zwischenzeitlich habe ich Ankes Blog auch mal aus den Augen verloren, bin aber immer wieder dorthin zurückgekehrt, weil mir ihre Art zu schreiben gefällt, außerdem ihre Begeisterung für Filme.
Anke ist vorgestern 40 geworden und hat deshalb eine brilliante und sehr persönliche Chronologie dieser 40 Jahre gebloggt. Sehr Lesenswert!
Update
Unbedingt ansehen: Countdown to Brawl Street. Wie Jon Stewart den Sender CNBC zerstört und außerdem dem Finanz-"Journalismus" die Leviten liest. Hier. Klicken. Jetzt!
Dienstag, 17. März 2009
Über Nacht alt geworden...
Aus einem Kommentar bei diesem - ebenfalls guten - Stefan Niggemeier-Artikel zum Thema "Warum das Web 2.0 schuld am Amoklauf ist":
Die etablierten Medien verhalten sich so, als ob sie in ein wundersames Land gebeamt worden wären, in dem andere Regeln herrschen. Dort wird mit Dingen, deren Sinn und Nutzen sie nicht mal verstehen, spielereisch umgegegangen (und ein Haufen Kohle gemacht). Fast jeder ihrer Versuche da mitzumischen, mitzutwittern, mitzubloggen, Content zu generieren wirkt unbeholfen, wie das Sprechen in einer anderen Sprache, die man nicht beherrscht. Vieles von dem, was bislang nur sie konnten, können die anderen fast ebenso gut: Infos zusammentragen z.B. (die andern nennen es aber googlen und nicht recherchieren). Und die andern können vieles, was sie so schreiben, mit nur ein paar Klicks überprüfen. Auch das ist neu und schmerzhaft.Hear, hear...
Sie sind über Nacht alt geworden, und dafür hassen sie die Jugend.
Haco
Samstag, 14. März 2009
Revolutionäre Zeiten
Society doesn’t need newspapers. What we need is journalism.
Großartiger Essay/Blogeintrag von Clay Shirky zur Zukunft der Zeitung (welcher Zukunft?) und dazu, wie es weitergeht im Spannungsfeld Gesellschaft und Journalismus. Seine These: Während einer Revoution - etwa in den Jahren unmittelbar nach der Erfindung des Buchdrucks - weiß niemand, wohin sich das Ganze entwickelt. Klar ist immer nur, was abgelöst wird. In diesem Fall ist wohl die gute alte Zeitung dran...
(via: @JeffJarvis)
Großartiger Essay/Blogeintrag von Clay Shirky zur Zukunft der Zeitung (welcher Zukunft?) und dazu, wie es weitergeht im Spannungsfeld Gesellschaft und Journalismus. Seine These: Während einer Revoution - etwa in den Jahren unmittelbar nach der Erfindung des Buchdrucks - weiß niemand, wohin sich das Ganze entwickelt. Klar ist immer nur, was abgelöst wird. In diesem Fall ist wohl die gute alte Zeitung dran...
(via: @JeffJarvis)
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